Gymnasium verabschiedet seine Abiturienten
Humorvoll-poetisch verglichen am vergangenen Freitagnachmittag bei der Verabschiedung der Viechtacher Abiturienten (wir berichteten) deren Sprecher ihren Jahrgang mit einer Schiffsbesatzung, die nach acht Jahren auf hoher See und manch überstandenem (Noten-) sturm im sicheren Hafen des Abiturs anlegen konnte.
Stolz und froh, dass sie ihr Reifezeugnis in Empfang nehmen konnten, waren nicht nur die festlich gekleideten „Matrosen“ auf der „MS Linprun“, sondern auch ihre Eltern, Opas und Omas, und nicht zuletzt die Lehrer sowie die vielen Ehrengäste, die sich in der Aula des Gymnasiums versammelt hatten.
Vorausgegangen waren auch in diesem Jahr ein besinnlicher ökumenischer Gottesdienst und ein Sektempfang, bevor Oberstufenkoordinator Bernhard Holzapfel die Gäste zur Feier begrüßte.
Für festliche Einstimmung sorgte Carmen Wittenzellner (Q12) an der Geige mit einem Violinkonzert des Barockkomponisten J.D.Heinichen. In Vertretung des Landrats gratulierte dann zuerst Erich Muhr den Jungen und Mädchen mit einem Kompliment: Sie hätten in den Jahren am Gymnasium nicht nur Verstand bewiesen, sondern auch gelernt ihn zu gebrauchen und seien gerüstet für ein erfolgreiches Leben. Er erinnerte die Abiturienten daran, welch große beruflichen Chancen auch die Heimat für sie bereithält,
aufgelistet in einer Karrieremappe des Landratsamts als Geschenk an die Schulabgänger.
Wie zuvor der Stellvertretende Landrat ermutigte auch Viechtachs 1.Bürgermeister Franz Wittmann dazu, sich als junger Mensch kritisch einzumischen, mitzugestalten, Verantwortung auch für die Gesellschaft zu übernehmen.
Aus der persönlichen Perspektive von Eltern beleuchtete Dr.Wolfgang Huber, der Vorsitzende des Elternbeirats, humorvoll und auch wehmütig den Moment des Abschieds der Abiturienten von Schule und Elternhaus. Sein Blick ging zurück in die vergangenen Jahre und in die vor den Absolventen liegende Zeit von Ausbildung und Studium. In unserem Land habe jeder seine Chance: „Schaut nicht auf die Steine am Boden, sondern nach oben auf die Perspektiven und ergreift sie!“, so sein ermutigender Appell.
Passend dazu sangen Johannes Dachs mit Anna Hies an der Gitarre und Theresa Kanak am Klavier: „Ein Hoch auf das, was vor uns liegt, dass es das Beste für uns gibt!“ Bald aber fragten sich Schüler und Lehrer im gemischten Chor mit einem STS-Song kritisch: „Wohin geht die Fahrt, wohin die Reise?“
Oberstudiendirektor Martin Friedl räumte in seiner Ansprache ein, dass Schule oft nicht leicht ist. Aber er berichtet auch von dem Abiturienten, der meinte: „Die letzten zwei Jahre waren die schönsten in meiner Schulzeit!“ Insgesamt ist es vernünftig, so der Schulleiter, geeignete Kinder auf direktem Weg durch das Gymnasium zum Abitur zu führen, weil sich die Anforderungen über alle acht Jahre verteilen und weil von Anfang an zielgerichtet auf die Reifeprüfung hingearbeitet wird. In seinen Abschiedsworten an die Absolvia 2014 führt er seinen Abiturienten vor Augen, was sie am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium jenseits der Fachinhalte an Denk-, Abstraktions- und Lernfähigkeit erworben haben: „Ihr seid unsere Zukunft, wir vertrauen auf euch. Und lasst euch wieder sehen!“, ruft er den Schülern zum Schluss zu.
Die drei Sprecher der „Matrosen auf der MS Linprun“ sorgten in ihrem bunten Bilderbogen an Anekdoten für viel Heiterkeit auf den Rängen der Aula, erinnerten an lustige und denkwürdige Begebenheiten mit Lehrern und auf Klassenfahrten, auch an „verlustig gegangene Besatzungsmitglieder“, und dankten am Ende Eltern, Lehrern und allen Mitarbeitern der Verwaltung herzlich für ihre Unterstützung.
Dann war endlich der große Moment gekommen: Bewegt und von ihrer Lieblingsmusik begleitet durften die Abiturienten ihr Reifezeugnis samt einer Rose des Elternbeirats entgegennehmen. Zwanzig Prozent von ihnen haben eine Eins vor dem Komma, wie der Oberstufenkoordinator erfreut hervorhob. Die Besten wurden überdies mit Wertgutscheinen ihrer Bürgermeister, des Fördervereins des Gymnasiums und des Landkreises ausgezeichnet. Die Franzosen der Q12 dürfen sich über die Zugangsberechtigung an eine französische Universität ohne weitere Sprachprüfung freuen, die besten Schüler in Mathematik, Physik und Chemie erhielten aus der Hand der fachbetreuenden Lehrer Ehrenpreise der jeweiligen wissenschaftlichen Gesellschaften. Besonderes Lob für ihre soziales Engagement sprach der Schulleiter auch an Veronika Achatz und Sebastian Klimmer aus, die langjährigen Schülersprecher. Sie durften sich wie ihre Mitschüler zum Abschluss an lustigen Dias erfreuen, die sich über die acht Jahre ihrer Schulzeit angesammelt hatten: Diese klang am Abend in der Stadthalle mit einem festlich beschwingten Abiturball unter den Folk-Pop-Klängen von „De Zwiad’n“ aus Furth im Wald harmonisch aus.