Schiefertafel ade?
Erste rein digitale Whiteboard-Tafel in einem Klassenzimmer des Gymnasiums

Das vertraute Kratzen der Kreide auf den Schultafeln gehört vielleicht bald der Vergangenheit an. Am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium kommt jedenfalls erstmals in diesem Schuljahr eine Tafel zum Einsatz, auf der nicht mehr herkömmlich mit Kreide geschrieben werden kann. „Whiteboard“ heißt das moderne Hilfsmittel der Pädagogen, und PC- Systembetreuer Roland Hofmann stellte das teure Stück dem Kollegium vor.

Diese Tafel ist im Grunde ein großer Touchscreen-Monitor, den man mit Berührung bedient. Man schreibt mit elektronischen Stiften oder zeichnet mit dem Finger, bedient den angeschlossenen Computer durch Berührung der Tafel und bekommt als Lehrer oder Schüler alle Möglichkeiten an die Hand, die die Text- und Zeichenprogramme der Computer bieten. Alles kann ohne Kreide und Schwamm digital gestaltet und gezeichnet, gespeichert, modifiziert und mit Datenträgern oder Internetzugang kombiniert werden – wenn man die Technik beherrscht. Oberstudienrat Hofmann konnte als Experte bei seiner Fortbildung den Lehrkräften einen Einblick in diese neue Schulzimmertechnologie geben und ermunterte seine Kollegen, sich des neuen Mediums mutig und ohne Scheu zu bedienen.

Das Whiteboard wird die herkömmliche Tafel bestimmt nicht von heute auf morgen ablösen, dazu sind die neuen Wandtafeln für das Landratsamt, den Ausstatter des Gymnasiums, in der Masse auch zu teuer. Aber mit dieser Anschaffung ist am Viechtacher Gymnasium ein weiterer Schritt in Richtung digitale Schulstube gemacht, in der schon jetzt Beamer und andere IT-Medien vielfach herkömmliche Hilfsmittel ablösen. Manch älterer Lehrer mag es bedauern, aber für die nächste Schülergeneration gehören Whiteboards dann vielleicht schon zum Lernalltag, und das gemütliche Gekritzel auf der Kreidetafel ist nur noch Teil der Schulnostalgie.