Diesmal ganz weihnachtlich!

Beim Vorweihnachtskonzert des Dominicus-von-Linprun-Gymnasiums vor Ferienbeginn ĂŒberraschte Chordirektor Sigi Beck die dicht gedrĂ€ngten Zuhörer auf den Sitzreihen der Aula mit einem Brief, den er vorlas: „Lieber Herr Beck! In Ihrem Chor werden viele englische, auch deutsche, aber keine Volksmusik-Lieder gesungen“, kritisierte da sinngemĂ€ĂŸ ein wohlmeinender Schreiber. Prompt stimmte der Unterstufenchor zur Freude der versammelten Schulgemeinschaft das alte österreichische Lied „Hiata Buam, Hiata-Madln“ mit weihnachtlichem Text an.

Die Anregung griff das Motto auf, das Oberstudienrat Michael Pollwein, der Verantwortliche fĂŒr das Konzert, schon im Vorfeld ausgegeben hatte: Besinnliches und Festliches sollten das Programm prĂ€gen und die Zuhörer auf Weihnachten einstimmen; die thematische Bandbreite durfte diesmal zurĂŒckstehen. So trugen unter dem beleuchteten Stern in der Aula alle musizierenden, singenden und tanzenden SchĂŒler des Gymnasiums mit Hingabe zur weihnachtlichen Stimmung bei.

Den Anfang machte der Unterstufenchor von Sigi Beck mit Liedern, die der Sangesfreude und dem Temperament der Kinder, aber gleichzeitig auch der Vorfreude auf das grĂ¶ĂŸte Fest der Christenheit Raum gaben. Dabei ließ der Chordirektor, wie er spĂ€ter erklĂ€rte, auch SchĂŒler Soloparts singen, die einfach gerne einmal mutig aus der Gruppe heraustreten und alleine vortragen wollten, auch wenn keine Karriere als OpernsĂ€nger oder -sĂ€ngerin ins Haus steht.

Das Publikum quittierte das Konzept mit wohlwollendem Beifall und Freude ĂŒber so eingĂ€ngige, durchwegs deutsche und auch geistliche Lieder wie „Komm, das Wunder anzuseh’n“ oder „Der Retter ist da“.
Bei dem bekannten Spiritual „This little light of mine“ gab es fĂŒr die Buben und MĂ€dchen kein Halten mehr, und die Gospel-Begeisterung sprang auf die Zuhörer ĂŒber. Sigi Beck ließ es sich nicht nehmen, auch diesmal die Mamas, Papas, Omas und Opas auf den RĂ€ngen mit einzubeziehen und zum Mitklatschen zu animieren.

Ruhiger dann wieder die Nachwuchsstreicher des Orchesters 1 mit altbekannten Weisen wie „Lasst uns froh und munter sein“, „Morgen, Kinder, wird’s was geben“ oder „Ihr Kinderlein kommet!“. Zur vorweihnachtlichen Stimmung des Konzerts passten auch Tschaikowskys „SĂŒĂŸe TrĂ€umerei“, dargeboten vom Orchester 2 , und der „Wintersong“ von Sarah McLachlan, den Kristin Fleischmann und Isabella Pany einfĂŒhlsam zur Gitarre vortrugen und fĂŒr den sie viel Beifall bekamen.

Carmen Wittenzellner aus der Q11 war die Violin-Solistin des feierlichen D-Dur-Konzerts von Johann David Heinichen, der am barocken Dresdner Hof komponiert hat. Dann wechselte das Programm zur eindringlich-monumentalen Musik von Carl Orffs „Carmina Burana“ in einer Version des Musicalprojekts „Era“: Die TanzmĂ€dchen der 7. bis 10.Klassen wirbelten dazu ĂŒber das Aula-Parkett und setzten die Choreografie von Sabine Wittenzellner in beeindruckend dynamischen Formationen um, die mit großem Beifall belohnt wurden.

Dass auch andere Völker besinnliche Lieder zum Fest singen, bewiesen der Mittel- und Oberstufenchor. Die spanischen und englischen KlĂ€nge, zum Teil mit Gitarren- und Percussionsbegleitung, setzten einen farbigen Akzent ĂŒber die Kulturgrenzen hinweg, bevor das Orchester 2 mit der Weihnachtskantate von Johann Beyer und der berĂŒhmten Weise „Nun danket alle Gott“ die Zuhörer verabschiedete. FĂŒr dieses große Finale hatte Dirigent Michael Pollwein noch einmal alle Musikanten und den großen Chor auf der BĂŒhne versammelt, die Instrumentenpalette des Orchesters gar um Posaune und Trompete, Querflöte und Klarinette erweitert.

So bot sich zum Schluss ein beeindruckendes Gesamtbild von der Breite des musikalischen Schaffens am Gymnasium, in dem auch im Zeitalter der Knopfdruck-Beschallung und Elektro-Musik dank engagierter MusikpÀdagogen erfolgreich zum Singen, zum eigenen Musizieren und dem Erobern eines Instruments angeregt wird.

DafĂŒr dankten am Ende nicht nur die SchĂŒler selbst, sondern auch ausdrĂŒcklich Schulleiter Wolfgang Sangl, der die Zuhörer noch auf ein geselliges Beisammensein zum Ausklang des bereichernden Abends einlud.