Eine Vernissage am Bauernhof ist nicht ganz alltäglich – fand aber letzte Woche am Biohof Scherm in Höllmannsried bei Kirchberg statt. Schülerinnen und Schüler der Kunstklasse „Michelangelo“ haben sich den Tieren künstlerisch genähert und eine Ausstellung aus ihren Werken organisiert. Bereits vor einem halben Jahr hatten die Sechstklässler den „Demonstrationsbetrieb für ökologischen Landbau“ besucht und dabei viel über die artgerechte Haltung der Schwäbisch-Hällischen Schweine erfahren. Aus hygienischen Gründen wurde bei einem Workshop in Ganzkörperschutzanzügen gearbeitet und es entstanden kreative Darstellungen der Tiere mit Acryl, Blei- und Buntstift auf Leinwand und Papier. Der Arbeitsprozess wurde von der Künstlerin und Leiterin der Kunstklasse Britta Wahlers in eindrucksvollen Aufnahmen festgehalten.
Vor kurzem konnte jetzt die öffentliche Vernissage der Kunstwerke und Fotografien vor Ort stattfinden. Schulleiter Martin Friedl betonte, wie wichtig es ist, sich in Themen zu vertiefen, verschiedenste Sichtweisen zu berücksichtigen, komplexe Zusammenhänge wahrzunehmen und dann Veränderungen anzustoßen.
Ludwig Scherm stellte bei der Begrüßung heraus, dass ihm die kritische Auseinandersetzung wichtig ist. Im Rahmen einer Hofbesichtigung informierte er mit seinem beeindruckenden Wissen über die Chancen und Grenzen der artgerechten Schweinehaltung.
Die liebevollen künstlerische Darstellungen der Schweine machten deutlich, dass es den Kindern ein Anliegen ist, dass auch Nutztiere respektvoll behandelt werden. Fotografische Arbeiten des Architekten Peter Litvai zeigten die Schweine aus ungewöhnlichen Perspektiven und in unbekannten Details, während die Fotografien von Britta Wahlers das friedliche Miteinander von Mensch und Tier dokumentierten. Der Förderverein hat im Rahmen der Vernissage zu einem kleinen Imbiss mit hofeigenen Wurstprodukten und regionalen Getränken eingeladen.
Martin Friedl