Dr. Markus Hünemörder von der LMU München war heuer mit seinem Vortrag „Guns, Gun control, and Mass Shootings in the United States“ am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium zu Gast.
Nach einer genauen Definition der verschiedenen legal in den USA zu erwerbenden Waffenarten ging der Referent auf die geschichtliche und kulturelle Bedeutung von Waffen für den US-Bürger ein. Zum einen ist das Besitzen und Tragen von Waffen in der amerikanischen Verfassung festgeschrieben, zum anderen förderten auch Filmlegenden wie Clint Eastwood den Waffenbesitz durch das positive Image, das Westernhelden anhaftet.
Interessant war es für die Schüler der Q11 und Q12 zu hören, das auf 100 US- Bürger 120 Waffen fallen. Städter besitzen seltener Waffen (19%), die Großzahl der Waffenbesitzer wohnt in ländlichen Gebieten. Dort passieren aber im Verhältnis zu den Großstädten wenige Morde, was zum Teil auch erklärt, warum die Landbevölkerung keinen Handlungsbedarf, was eine Verschärfung der Waffengesetze betrifft, sieht.
Auch die „Simpsons“ und der Komiker Stephen Colbert aus der „Late Show“ kamen in Filmausschnitten des Öfteren zu Wort.
Präsident Trump und die NRA, die National Rifle Association, forderten 2018 nach einem Amoklauf, dass in den Schulen Lehrer bewaffnet werden sollten. Dr. Hünemörder klärte das Publikum darüber auf, dass dies gar nicht möglich sei, denn Waffen seien viel zu teuer, die Schulung der Lehrer im Umgang mit den Waffen kaum realisierbar, die Aufbewahrung der Waffen in der Schule sehr schwierig und außerdem würde sich keine Versicherung finden, die im „Schadenfall“ einspringen würde.
Zum Schluss des interessanten Vortrags war Dr. Hünemörder wieder gerne bereit, die Fragen der Schüler zu beantworten.

Ingeborg Schwingl