Das P-Seminar Biologie steht in diesem Schuljahr unter dem Motto „Let´s talk about Sex”. Die Schüler*innen setzen sich für Aufklärung über sexuell übertragbare Krankheiten ein, thematisieren sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität und beschäftigen sich mit sexuellem Missbrauch oder Frauenleiden wie Endometriose. Vergangene Woche organisierte das Seminar einen Vortrag zum Thema Aids und STI´s (Sexual Transmitted Infections) für alle Schülerinnen und Schüler der 10., 11. und 12. Jahrgangsstufen. Auch eine 10. Klasse der Realschule Viechtach besuchte die Veranstaltung.

Dr. Stefan Zippel, Leiter der Psychosozialen Beratungsstelle für HIV-Infizierte und AIDS-Kranke am LMU Klinikum München, führte die Schülerinnen und Schüler während des dreistündigen Vortrags durch die komplexe Welt der sexuellen Gesundheit. Gestützt auf aktuelle Daten aus Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) vermittelte er ihnen nicht nur Fakten, sondern auch ein tieferes Verständnis für die Risiken und Folgen von sexuell übertragbaren Krankheiten. „HIV wird durch Blut und andere infektiöse Körperflüssigkeiten übertragen“, erklärte Dr. Zippel eindringlich. „Das bedeutet, dass Küssen und das Teilen von Getränken nicht ausreichen, um sich mit HIV anzustecken.“

Dr. Zippel machte den Schülerinnen und Schülern auch deutlich, dass AIDS zwar behandelbar, aber nicht heilbar ist. Mit teils drastischen Bildern aus dem Klinikalltag verdeutlichte er die möglichen Folgen von sexuell übertragbaren Krankheiten und betonte die Bedeutung von Prävention und verantwortungsvollem Verhalten. Der Vortrag ging über reines Faktenwissen hinaus. Als jemand, der täglich mit AIDS-Patienten arbeitet, weiß der Arzt um die Realität im Alltag und die Diskriminierung, mit der die Personen konfrontiert sind. Neben der reinen Aufklärung über Ansteckung und Prävention setzt er sich daher auch für einen respektvollen Umgang mit Personengruppen wie Homosexuellen und der LGBTQ*-Community im Hinblick auf sexuelle Gesundheit ein. Sein Ziel war es bei diesem Vortag, Sensibilität für das Thema sowie eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und akzeptiert, zu schaffen.

Die Schülerinnen und Schüler verließen den Vortrag nicht nur mit einem erweiterten Wissensschatz, sondern auch mit einem gesteigerten Bewusstsein für die Bedeutung von sexueller Gesundheit. Als besondere Geste konnten alle Schülerinnen und Schüler Stofftaschen mit nach Hause nehmen, die mit der AIDS-Schleife, dem weltweiten Symbol für Solidarität mit HIV-positiven und aidskranken Menschen, bedruckt waren und zusätzliches Informationsmaterial enthielten. Dank Dr. Zippels Engagement und Expertise wurden sie dazu ermutigt, sich weiterhin mit diesem wichtigen Thema zu beschäftigen und sich aktiv für ein sicheres und respektvolles Miteinander einzusetzen.

Jana Schreiner und Elke Wilhelm