Projekttage für die siebten Klassen Dominicus-von-Linprun-Gymnasium
Viechtach. (wüh) Wie berichtet geht das Dominicus-von-Linprun neue Wege, um die für das G8 vorgegebene, gekürzte Stundenzahl einzuhalten. Vor drei Jahren entwickelten die Geschichtslehrer Christoph Heiduk und Roland Wensauer das Konzept der Aktionstage in den siebten Klassen. Von den im Lehrplan festgelegten zwei Wochenstunden Geschichte , wird eine Stunde durch eben diese Projekttage ersetzt.
„Der Stoff der siebten Klassen, vom Mittelalter bis zum Absolutismus hat sich dafür angeboten“, erläutert Roland Wensauer. Ein Rittertag war auch in diesem Jahr der Einstieg in die Welt des Mittelalters. Genutzt wurde für die ganztägige Arbeit an dem Thema der Wandertag, so dass kein anderer Unterricht ausfallen musste und im Prinzip auch das ganze Schulhaus zur Verfügung stand. In Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit wurden nicht nur der Alltag auf der Burg, die höfische Kultur und das Rittertum genauer betrachtet, sondern die Schüler konnten sich auch kreativ betätigen, beispielsweise beim Backen mittelalterlicher Spezialitäten, beim Bau einer Burg oder beim Basteln eines Wappens. Sogar eine kleine Theateraufführung gehörte zum Rittertag.
„Damit wollen wir die Schüler auch zur Selbstständigkeit und zur Teamfähigkeit anleiten“, erklärt Wensauer den pädagogischen Hintergrund. Vier weitere Nachmittage jeweils von 14 bis 17 Uhr sind zur intensiven Behandlung des Lernstoffes auf diesem Weg eingeplant. Am Montag etwa beschäftigten sich die Gymnasiasten mit dem Zeitalter der Erfindungen und Entdeckungen. Dabei lernen sie unter anderem den Umgang mit Textquellen. Zu den Höhepunkten des Konzepts gehören aber sicherlich eine Tagesfahrt nach Regensburg und eine dreitägige Exkursion nach Würzburg. Im März waren die Siebtklässler in Regensburg auf den Spuren des Mittelalters. Kurzreferate zu einzelnen Exponaten des historischen Museums gehörten Programm, ebenso wie eine Stadtführung und eine Stadtrallye.
Unterstützt wurden die Geschichtslehrer bei der Durchführung von Schülern der Oberstufe. Diese älteren Schüler sind auch mit dabei, wenn es im Juli für drei Tage nach Würzburg geht. Dort gilt es gar einen Mordfall aufzuklären, der durch das barocke Würzburg führt. Die Schüler werden dabei Würzburger Persönlichkeiten aus dieser Epoche mimen und gekrönt wird der Ausflug mit einem stilechten Hoffest. Auf derart lebendig vermittelte Geschichte ist die Resonanz „sehr positiv“. Der Aufwand der Lehrkräfte für die Zusammenstellung dieses Konzeptes und der Unterlagen ist wohl größer als einfach den herkömmlichen Unterricht zu halten, aber Roland Wensauer und Christoph Heiduk haben sich gerne auf das Neuland begeben. Und sie haben am Viechtacher Gymnasium damit die Vorreiterrolle für ähnliche Konzepte in den Fächern Sport und Religion in den fünften und sechsten Klassen übernommen.
Mittwoch, 16. April 2008