P-Seminar Sport, Thema Suchtprävention, Exkursion zum Verlorenen Schachten
(Nationalpark)

Entschleunigung
Am Morgen des 18. Septembers machte sich die P-Seminar Sportgruppe des Dominicus-von-Linprun-Gymnasiums zusammen mit den Lehrerinnen Frau Kaufmann und Frau Kopp sowie dem Stadtjugendpfleger Marco Lorenz auf in die Wildnis des bayrischen Nationalparks. Ziel dieses zweitägigen Aufenthalts war es, im Einklang mit der Natur und jenseits von Konsumgütern und Medien wie Handy oder Computer zu sich selbst zu finden und entschleunigt in das letzte Schuljahr starten zu können. Die Selbstversorgerhütte des Waldvereins Frauenau auf dem Verlorenen Schachten schien für dieses Vorhaben, das als Abschluss der in der Q11 aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht stand, prädestiniert zu sein. Selbstverständlich wurde vorher ausreichend Proviant besorgt, welcher zusammen mit Schlafsäcken und Isomatten in einer 3-stündigen, steinigen und steilen Wanderung zur Hütte transportiert wurde. Gleich nach der Ankunft ging es auf die Suche nach dem Brunnen, der erst nach einiger Zeit mitten im Wald, nahe der tschechischen Grenze, ausfindig gemacht werden konnte. Er diente den Schülern und Betreuern in dieser Zeit als Spender für Kochwasser, erfrischendes Trinkwasser, aber auch zum Abspülen und für die Körperpflege wurde die kleine, jedoch feine Quelle genutzt. Den Schülern des Sportseminars wurden Aufgaben aus dem Bereich der Erlebnispädagogik gestellt, die zur Stärkung des Teamgeists beitragen sollten, aber auch solche, in welchen sich die Schüler vordergründig mit sich selbst beschäftigen mussten. Eine besondere Herausforderung stellte der Programmpunkt „Free Solo“ dar. Mit einer Notpfeife ausgestattet, sollte jeder Schüler zwei Stunden alleine auf einem selbst gewählten Platz in der Umgebung seinen eigenen Ruhepol ausfindig machen und dabei sichergehen, wirklich keinen anderen Menschen mehr sehen zu können. Ein Kontrollpfiff garantierte den Schülern, dass sie sich nicht zu weit von der Hütte entfernt hatten, und schon konnte es losgehen. Einige nutzten die Zeit, um sich in der spätsommerlichen Nachmittagssonne Gedanken über ihre Zukunft nach dem Abitur zu machen. Einfälle, Pläne und Geistesblitze wurden in einem Brief an sich selbst festgehalten, welcher von den Betreuern eingesammelt wurde und mit dem Abitur wieder ausgehändigt wird. Abends grillte man gemeinsam am Lagerfeuer und anschließend ließ man den gelungenen Tag mit Gitarrenklängen und stets wiederkehrenden Brunftschreien der Hirsche ausklingen. Erschöpft vom ereignisreichen Tag begab sich die Gruppe nach Einbruch der Nacht bei Kerzenlicht und ins edle Schlafgemach: genächtigt wurde auf Tischen, Bänken und auf dem Boden. Nicht nur das Schlafquartier, sondern vor allem auch die Tatsache, dass Schüler und Betreuer Seite an Seite im selben Raum schliefen, war für alle ein Erlebnis der besonderen Art. Am nächsten Morgen saß man nach der Räumung und Reinigung des liebgewonnenen Häuschens noch gemeinsam beisammen, um die letzten Stunden zu reflektieren und sich über die gewonnenen Erfahrungen bewusst zu werden. Mit Zitaten wie „Das Leben ist ein Risiko. Mehr Risiko kann auch mehr Leben bedeuten.“ (Ibsen) oder „Abenteuer findet sich nicht im Reiseführer und Schönheit nicht auf der Karte. Suche, und du wirst finden.“ (Terry & Remy Russel) machten sich die Schüler schlussendlich auf die Heimwanderung. Für viele war dieser kurze Trip in die Wildnis eine unvergessliche Erfahrung. Den Schülern wurde umso deutlicher, wie wichtig Ruhe manchmal ist und wie erholsam es sein kann, für einige Zeit weder über soziale Netzwerke, noch über das Handy erreichbar zu sein. Im Hier und Jetzt zu leben, das ist es, was zählt.