Leben im Wasser

Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher? Wie unterscheidet sich das Leben in stehenden und fließenden Gewässern? Die Klasse 10a des Gymnasiums mit Biologielehrer Michael Schmelmer ging dieser Frage, die der Lehrplan als Unterrichtsstoff auflistet, in der Praxis nach. Dazu schlossen sie sich zwei Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung an, die sie im Zwiesler Waldhaus zu Gewässern führten, wo interessante Antworten auf diese Fragen warteten. Ein Teil der Klasse beschäftigte sich mit der Untersuchung eines Baches, der andere Teil mit einem durch eine Schwelle aufgestauten kleinen See. Die Schüler bekamen jeweils die Aufgabe, das Gewässer zu kartieren. Dazu musste die Länge und Breite, beim See auch die Wassertiefe, gemessen werden. Hierbei versank ein Schüler kräftig im Seeuntergrund: Mit großem Hallo und nur durch gemeinsames Helfen der Gruppe konnte er sich wieder „befreien“. Beim Bach wurden mithilfe eines Tischtennisballes die Fließgeschwindigkeit bestimmt und weitere abiotische Umweltfaktoren, wie z. B. der Temperaturverlauf gemessen.

Neben den abiotischen Umweltfaktoren untersuchten die Schüler auch die biotischen („lebenden“) Umweltfaktoren. Die Schüler wurden mit Keschern und Lupen ausgestattet und „erbeuteten“ Strudelwürmer, Flohkrebse, Libellen, Insektenlarven (z. B. Eintagsfliegenlarven) und sogar einen Grasfrosch. Alle Tiere wurden auf einem Beobachtungsbogen notiert und unversehrt wieder in ihren Lebensraum zurückgebracht. Anhand des Vorkommens der Kleinstlebewesen wurde die biologische Gewässergüte des Baches bestimmt. Die beiden Schülergruppen stellten sich gegenseitig ihre Ergebnisse vor. So bekamen sie einen praktischen Einblick nicht nur in ihre Fragestellungen aus dem Unterricht, sondern auch in die Mess- und Arbeitsmethoden der Biologen – von dem unterhaltsamen Schulvormittag ganz zu schweigen!

(Katja Wittmann)