Er wurde schon früher der Schulöffentlichkeit vorgestellt und brachte den Gymnasiasten nun eine Unterrichtsstunde in Sachen Schulgemeinschaft ein. Im bunten Gewusel der Buben und Mädchen, die sich über die Abwechslung im Stundenplan freuten und in der Aula drängten, wurde auch Erstaunen spürbar, dass nun ernstlich so etwas wie ein Vertrag geschlossen werden sollte:

Die Lehrer verpflichten sich offiziell dazu Vorbild zu sein und neben gutem Unterricht auch Hilfe bei Problemen anzubieten, die Eltern dazu Werte für ein achtungsvolles Miteinander auch im Schulischen zu vermitteln und das Lernen sinnvoll zu unterstützen, die Schüler schließlich, neben ihrem Kerngeschäft nicht die Kameradschaft und Toleranz gegenüber ihren Mitschülern zu vergessen.

Nach der Einführung durch Oberstudiendirektor Sangl übernahmen Studienrat Roland Wensauer und die Schülersprecherinnen Sandra Purwin (Q12) und Veronika Achatz (10a) die Vorstellung der einzelnen Punkte. Sie machten ohne großes Brimborium deutlich, was den Schulvertrag von der geltenden Schulordnung und den selbstverständlichen Regeln eines geordneten Miteinander unterscheidet: Er ist eine rein freiwillige, aber ernst genommene Selbstverpflichtung aller, an einer guten, noch besseren Schule mitzuarbeiten.
Dass die Übereinkunft nicht graue Theorie ist, zeigte das bereits begonnene Projekt „Der Dreck muss weg!“ Eine Initiative der Lehrerschaft, die vom Elternbeirat voll unterstützt wird, soll die Sauberkeit im Schulhaus erhöhen und erzieherisch wirken – auch sie ist auf freiwillige Mitarbeit aller angewiesen und wurde in diesem Rahmen vorgestellt.

Ein Teil der Anstrengungen in Richtung „Schule mit Herz und Verstand“ ist auch die Gründung des PIT: Es ist noch nicht lange her, dass die Elternbeiräte Monika Goham und Dr.Wolfgang Huber sich mit den Schülervertreterinnen und Studienrat Markus Weiß zum „Problem-Interventions-Team“ zusammenschlossen, das ab sofort in allen Fällen von Konflikten, Schwierigkeiten, Mobbing oder Gewalt als Ansprechstation und Vermittlungsinstanz bereitsteht. Es ist unter PIT[at]gymnasium-viechtach.de zu erreichen.

Mit dem Schulvertrag wollen alle Gruppierungen am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium die Werte an der Schule auf ein sichtbares Fundament gestellt und noch besser umgesetzt wissen – „pacta sunt servanda“: Jetzt kommt es auf die Unterstützung und Mitarbeit aller an!

Nun ist es so weit: Nach monatelangen Vorarbeiten und vielen Sitzungen der Vertreter aus Eltern-, Schüler- und Lehrerschaft konnte dieser Tage in der Aula des Gymnasiums der fertige Schulvertrag präsentiert werden.

Im Wechsel fanden sich über den Mittwochvormittag hin alle Klassen auf den Rängen ein, um neugierig das zu bestaunen, was sich bei den Beratungen ihrer Klassensprecher mit der Schulleitung und den Lehrern, bei den Gesprächen mit dem Elternbeirat am Ende ergeben hat: Eine Vereinbarung zwischen allen am Schulleben Beteiligten, die das Lernen und das Leben im Schulhaus angenehmer und unkomplizierter machen soll – der Schulvertrag.

Franz Würzner