Namensschilder einmal anders
Im Workshop „Technik für Kinder“ am Gymnasium basteln die Schüler mit Elektronik-Bauteilen
„Vergesst den Widerstand nicht!“ Die Mahnung könnte aus dem Unterricht für Zivilcourage oder Jüngere Geschichte stammen, kommt aber aus dem Mund von Julia Saller, einer der beiden netten jungen Damen, die den 5.Klässlern am Gymnasium nun schon den zweiten Nachmittag praktische Physik-Tipps mitgeben. Denn bei dem filigranen Lötvorgang muss auf der Platine eben ein Widerstand befestigt werden!
Das wissen die Buben und Mädchen, die im modernen Physiksaal des Gymnasiums eifrig mit Lötkolben hantieren, schon vom ersten Workshop eine Woche davor. Wie im letzten Jahr haben die Firmen Spitzenberger & Spies sowie Newcomer im Rahmen des Projekts „Technik für Kinder“ zwei ihrer Auszubildenden freigestellt, um bei den Schülern den Spaß an Technik und praktischer Physik zu wecken und zu fördern.
Auch einer der beiden Geschäftsführer, Michael Maimer, opfert seine Zeit, um den Workshop zu besuchen. Er ist Absolvent des Dominicus-von-Linprun-Gymnasiums und freut sich über den Eifer, den die jungen Hobby-Techniker in seiner ehemaligen Schule an den Tag legen. „Die Werkzeug-Koffer, die wir letztes Jahr gesponsort haben, sollen ja nicht einrosten“, meint er verschmitzt mit Blick auf die glänzenden Alu-Koffer, aus denen die Schüler die Zutaten für die Elektronik-Basteleien nehmen. Das ist jedoch nicht zu befürchten: Wie schon in der zweiten Hälfte des letzten Schuljahrs
erstreckt sich das Projekt „Technik für Kinder“ auch diesmal über mehrere Monate. Bis Anfang Februar noch können die Fünftklässler an freiwillig geopferten Nachmittagen in alle möglichen Bereiche der Technik-Werkstatt hineinschnuppern.
„Die Zeit und der Aufwand für diese Workshops sind nicht nur für die Kinder gut investiert. Bei den Schülern wecken sie vielleicht Interesse und Talent im elektrotechnischen Bereich, und wir tun etwas für den Nachwuchs an qualifizierten Mitarbeitern“, ergänzt Michael Maimer.
Auch der zweiten Auszubildenden, die ihn begleitet, ist anzusehen, dass ihr die Arbeit mit den Buben und Mädchen viel Spaß macht. Die angehende Fachinformatikerin Lisa Timmler von Newcomer ist wie ihre Kollegin Julia mit Feuereifer bei der Sache, hilft mit kleinen Tipps und diesem oder jenem Handgriff.
Heute bauen sich die Schüler mittels Widerständen, die sie auf Platinen löten, eigene Namensschilder. Als nächstes werden einfache Schaltkreise zusammengestellt, dann LED-Taschenlampen gebastelt. Den Chef von Spitzenberger & Spies freut besonders, dass die Mädchen bei diesem Workshop knapp in der Überzahl sind: „Wir wollen gerade auch Mädchen für die Technik-Berufe begeistern und haben auch mehrere junge Frauen unter unseren zukünftigen Elektronikerinnen in den beiden Firmen. „Sie sind mindestens genauso talentiert wie die Männer“, weiß er zu berichten.
Schaut man den kleinen Gymnasiastinnen zu, wie sie eifrigst hinter ihren Schutzbrillen mit den Lötkolben und Zangen hantieren, glaubt man ihm aufs Wort. Nur ganz kurz bei den Mädchen selbst nachgefragt: „Wie gefällt euch Technik-für-Kinder?“ „Super!!“ – keine Zeit: Die Zukunft hat schon begonnen!