Spanisch aus erster Hand
Die Kolumbianerin Ana Cristina Arango besuchte den Unterricht am Gymnasium
Dass Spanisch nicht nur auf Mallorca, Teneriffa oder in Madrid gesprochen wird, sondern Sprachwirklichkeit von weltweit 400 Millionen Menschen ist, brachte eine Unterrichtsstunde der besonderen Art den Spanisch-Schülern am Gymnasium eindrucksvoll näher.
Auf Einladung von Studiendirektor Franz Würzner nahm die junge Kolumbianerin Ana Cristina Arango die Teilnehmer seines Spanisch-Wahlkurses mit auf eine Reise in ihr schönes Heimatland. Die sympathische Studentin aus der Millionenstadt Barranquilla kennt Viechtach von einem Aufenthalt bei Familie Nistler vor drei Jahren und ist nun wieder zu Besuch bei ihren Gasteltern von damals.
In der Spanisch-Stunde am Gymnasium gab sie den Jungen und Mädchen aus der 8.Klasse nicht nur Gelegenheit, ihr neu erworbenes Vokabular anzuwenden, sondern vermittelte ihnen auch temperamentvoll Einblicke in die Welt Lateinamerikas. Anhand von Fotos führte sie sie durch ihre Heimatstadt, ans karibische Meer und in die Berge, aus denen der weltberühmte Kaffee stammt. Sie erzählte in ihrem ausgezeichneten Deutsch auch von den Festen und Gebräuchen ihrer Heimat wie dem Karneval von Barranquilla und von der Mentalität ihrer Landsleute. Auch die Schattenseiten der jüngeren Geschichte Kolumbiens mit dem inzwischen beendeten Konflikt mit den FARC-Rebellen und den Drogenbossen kam zur Sprache.
Interessant war für die Schüler nicht zuletzt der Vergleich in der Aussprache des Spanischen: Während im europäischen Mutterland das Spanische härter und klarer akzentuiert klingt, wird es in Lateinamerika weicher und mit mehr Singsang gesprochen. Zum Schluss gab es eine „batalla naval“: Schiffchen versenken mit spanischen Verbformen.
Leider konnte Ana Cristina nur einmal in den Spanisch-Unterricht der Gymnasiasten hereinschauen. Nach ihrem Besuch bei Familie Nistler wartet auf sie das Studienseminar in Marburg und dann das Germanistik-Studium: Die weltoffene Kolumbianerin hat schon im Kindergarten der Deutschen Schule Barranquilla mit dem Deutsch lernen begonnen und inzwischen beide offiziellen deutschen Sprachdiplome bestanden. Sie ermutigte die 8.Klässler leidenschaftlich zum Lernen der Fremdsprachen und dazu, den Schritt hinaus in die Welt zu wagen. Mit ihrem Appell stieß Ana Cristina natürlich auf offene Ohren: Das Spanische ist für diese jungen Gymnasiasten bereits die dritte Fremdsprache!
Ana Cristina aus Kolumbien brachte den Spanisch-Schülern am Gymnasium die Welt Lateinamerikas mit ihren Erzählungen und Fotos aus der Heimat anschaulich näher.
Auch mit der Studentin aus Kolumbien gab es bei der Lehrbuch-Arbeit viel zu lachen.