Assiut in Ägypten ist der Ort, an dem die katholische Ordensschwester Margherit Abaskhairon seelsorgerische und praktische Arbeit für ihren Orden der „Ägyptischen Schwestern vom Heiligen Herzen Jesu“ verrichtet: Die 48-jährige Theologin kümmert sich vor allem um die Mädchen- und Frauenausbildung in ihrer Diözese, unterrichtet auch am Theologischen Institut. Vergangene Woche war sie einen Vormittag lang am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium und berichtete über ihre Arbeit und die Probleme der Christen in ihrem Land.

Eingeladen hatten sie die Religionslehrer der Schule mit Unterstützung von Diakon Sepp Schlecht von der Katholischen Erwachsenenbildung, und so erlebten die Schüler der 10.Klassen und der Oberstufe aus erster Hand authentische Schilderungen vom Zusammenleben von Muslims und Christen an den Schulen in Kairo und im Land. Die freundliche Ordensfrau, Gast von „Missio“ München im Monat der Weltmission, kommentierte mit Hilfe zweier Übersetzer einen kurzen Film über die derzeitige Situation der Christen in Ägypten und stellte ihren Berufsweg vor, der sie nach dem Studium in Italien auch als Missionarin in den Sudan geführt hatte. Neben dem Interesse der Gymnasiasten für ihre Beweggründe, im muslimischen Land einem katholischen Orden beizutreten, stand die Frage der Religionsfreiheit im Zentrum des Schülerinteresses. Damit verbunden diejenige nach der Gefährdung der Ordensleute in den Zeiten des aktuellen Umbruchs. Schwester Margherit ging mit ihrer Ruhe und Freundlichkeit auf alle Fragen gerne ein, konnte die nach der Zukunft ihres Landes aber nicht beantworten – ihr Lebensmotto für die Gegenwart ist vielmehr das der „Missio“: glauben, leben, geben, um die Bildung vor allem junger Frauen zu verbessern.