Gymnasium stellte sich in seiner Vielfalt der Öffentlichkeit vor

Nicht nur die laue Frühlingsluft, auch der frische Wind abwechslungsreicher Pädagogik, der im Gymnasium weht, erfreute am Mittwochnachmittag die zahlreichen Besucher, die sich zum Schnuppernachmittag eingefunden hatten: Vor allem Eltern von Grundschülern mit ihren Kindern wollten sich vor der Einschreibung Anfang Mai persönlich einen Eindruck von der Schule verschaffen, in der der Sprössling vielleicht schon im nächsten Schuljahr die Schulbank drücken wird.

Die Vorstellung der Schule übernahm der neue Schulleiter selbst. Martin Friedl begrüßte die Besucher herzlich und erläuterte im Überblick alles, was die Gäste am Schulbetrieb interessieren konnte. In der Aula gab es dazu weitere Informationen durch Frithjof Hecht, den Beratungslehrer, durch den Schulsprecher und die Tutoren mit den gelben T-Shirts. Diese 10.Klässler, die sich besonders der neuen Schüler annehmen, fungierten am Schnuppernachmittag auch als charmante und kenntnisreiche Führer durch das lichte und moderne Schulhaus.

An den Partytischen beim Waldwasserbrunnen fand sich bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit zum Gedankenaustausch mit anderen Eltern oder zum Plausch mit Schülern, Lehrkräften und Schulleitern. Dr.Wolfgang Huber, der Vorsitzende des Elternbeirats, gab gerne Auskunft über die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Direktorat. Allen in der Schulfamilie ist wichtig, was Oberstudienrat Roland Wensauer danach auf der Großbildleinwand erläuterte: Die Vereinbarung zwischen allen am Gymnasium als Schüler, Eltern oder Lehrer Beteiligten, dass das Dominicus-von-Linprun-Gymnasium tatsächlich eine „Schule mit Herz und Verstand“ ist und bleibt.

Wer sich dann auf den Weg durch die Klassen- und Fachräume machte, konnte allerhand erleben: Er kam zunächst in der Glasaula bei Bernhard Holzapfel vorbei. Der Sportlehrer trainierte mit den amüsierten Besuchern motorische Koordination in Form von Jonglierkünsten, gegenüber luden die Franzosen zum Trikolore-Malen und die Redakteure der Schülerzeitung „MOTZ“ zum Blättern in ihren Heften. Im kleinen Studiersaal stellten die Wirtschaftler wertvolle Münzen aus und boten Neugierigen ihr Wissen über Warenaustausch und Börsengeschäfte an, während Schönheitsbewusste bei den Biologen Naturkosmetik wie z.B. Badesalz oder Badebomben selbst herstellen konnten. Die Chemiker konnten widerlegen, dass es in ihrem Unterricht immer stinkt und kracht; sie zeigten stattdessen bunte Versuchsreihen mit Naturfarbstoffen.

Natürlich fanden auch Quizfreunde etwas zum Knobeln. Auf dem Schulhof hatten die Franzosen einen Parcours mit Bobby-Cars aufgemalt, den man mit aktuellem Wissen über Frankreich schnell bestreiten konnte, während die Lateiner das Alte Rom, dessen Attraktionen zum Teil in Papiermodellen zu bewundern waren, zum Quizstoff erkoren hatten. Wissenstests hatten auch die Geographen vorbereitet. Besonders knifflig ging es im Schnupperunterricht bei Mathematiklehrer Markus Weiß zu, der die Grundschüler mit Zahlenspielen ebenso in seinen Bann zog wie eine Etage höher in den Computerräumen seine Kolleginnen die kleinen PC-Freaks.

Beim Rundgang auf den Galerien konnte man leicht versäumen, dass unten vor den Stufenrängen der Aula die kunstbegeisterten Gymnasiasten mehrfach Kostproben ihrer Arbeit gaben: Das Orchester I, in dem die Schüler kostenlosen Instrumentalunterricht erhalten, gab Evergreens zum besten und die Tanzgruppen zeigten exklusiv noch einmal die Choreografien, mit denen sie kürzlich beim Tanzfest begeistert hatten. Sangeslustige durften bei der Chorprobe des Unterstufenchors mitmachen, Kunstsinnige die Gemälde der Schüler bewundern.

Das D-v-L wäre kein naturwissenschaftliches Gymnasium, wenn nicht die Physiker und Informatiker etwas Spannendes zum Beschnuppern vorbereitet hätten: Die Grundschüler durften eigenhändig kleine Roboter in einem Labyrinth zum Ziel fernsteuern, in einem anderen Physiksaal konnten sie staunen, wie ein lustiges Lego-Fahrzeugchen mit Fotozellen selbständig seinen Weg entlang einer kurvigen Strecke ertastete. Leseratten zog es wohl eher in die geräumige und prall mit spannendem und interessantem Lesefutter gefüllte Bibliothek, wo ein gemütliches Sofa zum Ausflug ins Reich der Fantasie einlädt.

So wehte der Wind guter Schulbildung an diesem Nachmittag aus allen Bereichen, in denen Schüler sich tummeln, bis sie gut vorbereitet zum Abitur antreten. Bis dorthin ist es für die Grundschüler und auch ihre Eltern noch ein gutes Stück Wegs, aber der Besuch des vergnüglichen Schnuppernachmittags am Gymnasium war ein vielversprechender und ermutigender erster Schritt.

(Franz Würzner)