„Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ – was sich hinter diesem etwas kryptisch anmutenden Titel verbirgt, konnten die Schüler der Q12 im Stadttheater Landshut erleben. Die Inszenierung des Brecht Stücks – ein Autor, der in der Q12 fest im Lehrplan verankert ist – erlebten die Schüler als eindrucksvoll, wenn auch nicht immer leicht zugänglich. Dass Irritationen in Brechts Stücken jedoch per se angelegt sind, wussten die Schüler bereits aus dem Unterricht. Spannende Verfremdungseffekte durch überdimensionierte Gips-Köpfe, die die Zuschauer in einigen Szenen als riesige Masken trugen, waren wirkungsvolle Elemente der modernen Inszenierung. Brecht verfasste das Stück 1941 im finnischen Exil als Parabel über den Aufstieg Adolf Hitlers. Je mehr die Parallelen zwischen Arturo Ui und Hitler im Stück zu Tage treten und je weiter sich der Reinhard Peer überzeugend in Sprachduktus und Gestik des Diktators hineinspielt, umso bedrückender wird die Inszenierung. Am Ende schwindet jede Hoffnung, dass dieser Aufstieg noch „aufhaltsam“ wäre.

Bettina Wensauer