Kann ein Gecko, der Fensterscheiben hochlaufen kann auch auf einer Lotusblume hochklettern? Dies war eine Schülerfrage am Ende des Projekttags „Nanotechnologie“.

Auf Einladung von StD Weber hatte das „Nanotechnologie-Shuttle“ der Initiative „Junge Forscherinnen und Forscher e.V.“ Station am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium gemacht.

Die Referenten stellten den Schülern mit anschaulichen Vorträgen und Demonstrationsexperimenten vor, dass unter Nanotechnologie alles fällt, was sich mit Stoffen und Strukturen in einer Größenordnung von 1 Milliardstel Meter beschäftigt.

Um Untersuchungen in dieser Größenordnung durchführen zu können, werden aufwändige Geräte benötigt. Die Referenten hatten dazu ein Raster-Kraft-Mikroskop mitgebracht, mit dem Oberflächenstrukturen im Nanobereich vermessen werden können. So konnten z.B. die Vertiefungen auf eine CD gezeigt werden.

Mit mikroskopischen Untersuchungen kann man auch die Strukturen des Gecko-Fußes zeigen: Eine Vielzahl von Härchen mit Durchmesser im Nanobereich erzeugen eine große Oberfläche und Kräfte mit denen sich das Tier an glatten Flächen anheften kann. Dies versucht man in der Technik nachzuahmen, z.B. in Form klebstofffreier Haftzettel.

Dann waren unsere Schüler an der Reihe: An Stationen konnten Sie selbst Nanoeffekte untersuchen und Nanostrukturen erzeugen, z.B. in Form von Rußschichten auf einem Objektträger. Diese zeigen Eigenschaften der Lotusblume: Wasser perlt an ihnen ab.

Dass das Interesse der Schüler geweckt wurde zeigt auch die Frage, was nun besser ist: Die Haftfähigkeit des Geckos oder der Lotusblumeneffekt.

Bereits heute sind viele Nanomaterialien im Alltag im Einsatz, etwa in Zahncremes oder zur Bekämpfung unangenehmer Gerüche. In der Medizin werden Nanopartikel zur Bekämpfung bestimmter Hirntumore eingesetzt. In naher Zukunft könnten „Nanoröhren“ als hochfeste Werkstoffe oder zur Verkapselung von Medikamenten eingesetzt werden.

Die Referenten gingen auch auf Risiken der Nanotechnologie ein. Da Stoffe, wenn sie in den Nanobereich verkleinert werden ihre Eigenschaften verändern, könnten Gefahren für den Menschen entstehen. Dies muss vor dem Einsatz der Stoffe wissenschaftlich geklärt werden. Allerdings ist vieles „Nano“ was uns schon längst umgibt, z.B. die ultrafeinen Teilchen im Zigarettenrauch.