Mit einem stimmungsvollen Open-Air-Konzert ließen rund 60 Musizierende des Dominicus-von-Linprun-Gymnasiums das Schuljahr ausklingen. Die einhundert zugelassenen Plätze auf dem Gelände des Pausenhofs waren schnell gefüllt mit erwartungsfrohen Gästen, die Organisator Michael Pollwein nicht weniger vorfreudig zur „Musikalischen Soiree“ begrüßte. Noch nie in seinen über 30 Jahren am Gymnasium habe in diesem Bereich ein Konzert stattgefunden, am Ende des Sommerabends wird man sagen: Hoffentlich aber bald wieder!

Schwungvoll eröffnete der Unterstufenchor unter Leitung von Isolde Pollwein mit „Sing, sing, sing“ den Abend und wurde dazu begleitet vom Gesang der Vögel in den Bäumen rund um die ansteigenden Stufen. Nach dem Auftritt der Geigenklasse der 5. Jahrgangsstufe ergriff Schulleiter Martin Friedl spontan das Wort. Es sei sagenhaft, wie die Schüler trotz einem dreiviertel Jahr Distanzunterricht schon die Melodie von Beethovens „Ode an die Freude“ präsentierten. Das Publikum honorierte diese Tatsache mit doppeltem Applaus und geizte auch bei allen anderen Darbietungen nicht mit analogem Beifall, der – lange entbehrt – schon für sich zum Hörerlebnis wurde. Als Veronika Ebner (5a) später ihrer Zither die zarte Melodie des gefühlvollen Abendliedes „Kimmt schee hoamli de Nacht“ von Wastel Fanderl entlockte, verschwand gerade die Sonne hinter dem Schulgebäude.

Einer der musikalischen Höhepunkte mag der erste Satz des Konzerts für Oboe und Orchester in d-Moll mit einer überzeugenden Julia Breuninger (10a) an der Oboe gewesen sein, wobei jede einzelne Darbietung zu dem rundum gelungenen Abend beitrug. Immer wieder waren es auch die improvisierten Momente, wenn etwa noch Stühle für die Volksmusik AG gebraucht wurden oder ein Stecker nicht eingesteckt war, die für die familiäre Atmosphäre dieses Konzerts sorgten. Mehrere Solokünstlerinnen aus der Unterstufe präsentierten eingängige Klavierstücke wie etwa Emelie Pangerl (6a) mit „Kiss the rain“. Die junge Pianistin Mayra Ganz (8b), die schon in den letzten Jahren ihr Talent unter Beweis gestellt hat, zeigte dem E-Piano mit ihrer Darbietung einer Beethoven-Sonate allerdings seine Grenzen auf. Man hätte ihr stattdessen dann doch einen Flügel unter die leichtläufigen Finger gewünscht, der ihren differenzierten Anschlag klangvoller wiedergegeben hätte. Da war die Steirische von Stella Greindl (5a) schon einfacher auf die Freichlichtbühne zu transportieren und das Publikum verfolgte gebannt, wie souverän die Fünftklässlerin den Stimmungsmacher „Narcotic“ aufspielte. Dass das Gymnasium in Sachen Volksmusik gut aufgestellt ist, ist sicherlich auch dem kontinuierlichen Engagement von Sonja Petersamer in diesem Bereich zu verdanken, die keine Nachwuchssorgen für ihre Volksmusik AG zu haben braucht. Zünftig gaben sieben Musikanten die Trahüttner Polka zum Besten und zeigten, wie gut sie aufeinander eingespielt sind. Einen musikalischen Gegenpol setzen gleich zwei Band-Formationen, wobei eine davon nach nur zwei gemeinsamen Proben als echter Newcomer gelten kann. Mit einem schmunzelnden „ausbaufähig“ kommentierte Timo Breu (Q11) ihren vielversprechenden ersten Auftritt mit dem Song „Teenage Dirtbag“, der umso lauter beklatscht wurde. Nicht zu verstecken brauchte sich auch das Vokalensemble, das zwar nur in kleiner Besetzung, dafür aber mehrstimmig „Don´t stop believing“ interpretierte. Nach den abschließenden Dankesworten, die Martin Friedl an Organisatoren, Musizierende, das Technik-Team und die SMV richtete, gab es passend zu den sommerlichen Temperaturen noch ein Eis mit auf den Heimweg.