Fast unbekannte Frauen: Die Mütter des Grundgesetzes
Wanderausstellung am Gymnasium zeigt die Lebensbilder von vier Frauen, die die Entstehung der Bundesrepublik mit gestalteten
Wer kennt heute noch Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel? Sie haben 1948 und 1949 als Mitglieder des Parlamentarischen Rates wesentlich zum Entstehen des Grundgesetzes und zu der verfassungsrechtlichen Gleichstellung von Frauen und Männern beigetragen und sind heute doch fast vergessen.
Eine Ausstellung des Familienministeriums, die von Kollnburgs Bürgermeisterin Josefa Schmid nach Viechtach geholt wurde und den ganzen Juli über in der Aula des Gymnasiums gastiert, will helfen, diesen Frauen wieder zu der Geltung zu verhelfen, die sie verdienen. „Diese vier Frauen gehörten verschiedenen Parteien an und waren ganz verschiedene Naturen. Niemand kann sie parteipolitisch für sich vereinnahmen“, betont die Kollnburger Kommunalpolitikerin, die zusammen mit dem Hausherrn, Oberstudiendirektor Sangl, zur Eröffnung im Gymnasium auch Landrat Michael Adam begrüßen durfte.
Die 15 Wandtafeln in der Aula des Gymnasiums sollen das Bewusstsein dafür stärken, dass Frauen in der Gesellschaft und auch in der Politik nicht nur gefragt, sondern unverzichtbar sind. Helene Wessel, eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“, kämpfte dafür schon 1930: „Frauen müssen sich in die staatsbürgerlichen Aufgaben bewusst und freudig einmischen.“
Viele Fotos und informative Texte, Zitate und Abbildungen bringen den Besuchern der jederzeit zugänglichen kostenlosen Wanderausstellung die beeindruckende Leistung und Persönlichkeit dieser engagierten Frau und ihrer Mitstreiterinnen für die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau in unserem Land eindrucksvoll näher.
Die kostenlose Wanderausstellung in der Aula des Gymnasiums ermöglicht die Bekanntschaft mit vier klugen und fast vergessenen Politikerinnen der ersten Jahre unserer Bundesrepublik.