Eine unvergessliche Pause stand am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium am Dienstag auf dem Stundenplan, denn die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler übernahmen ganz besondere Patenschaften. Einen eigenen Obstbaum durfte jede der vier Klassen auf den Grünflächen an der Wendeplatte oberhalb des Schulgeländes einpflanzen. „Äpfel mögen alle in meiner Klasse“, erklärte Anna aus der 5d ihre Wahl, die 5c wird im Herbst hoffentlich Birnen ernten, Kirschkernspucken plant die 5b und für die 5a könnte es jeden Herbst Zwetschgendatschi geben. Neun Jahre lang übernehmen die Schülerinnen und Schüler die Pflege der jungen Bäume, dürfen ihr Wachstum beobachten und sich an einer hoffentlich reichen Ernte freuen.

Die Idee zu der Pflanzaktion stammt vom P-Seminar „Nachhaltigkeit“ unter der Leitung von Angela Winisch. Im Vorfeld hatten die Elftklässler den Kontakt zum Gartenbauverein Viechtach hergestellt, der vor Ort für die Umsetzung des Bayerischen Streuobstpakts sorgt. Das staatliche Förderprogramm ermöglicht es, Obstbäume für private Gärten oder öffentliche Flächen kostenlos zu erhalten. Um die Organisation kümmert sich beim Gartenbauverein Viechtach Willi Kernbichl, der allein in diesem Herbst 55 neue Obstbäume an Interessierte übergeben konnte. Kreisfachberater für Gartenkultur Martin Straub war ebenfalls vor Ort, um den jungen Paten wertvolle Tipps beim Einpflanzen zu geben, etwa wie tief die Bäume in die Erde müssen. Alle Schüler halfen dann tatkräftig zusammen, um ihre Patenbäume fachgerecht zu versorgen.

 

 

Für Biologielehrerin Angela Winisch ist das Projekt eine Herzensangelegenheit, denn sie ist überzeugt: „Was man kennt, darauf passt man auf.“ Vor diesem Hintergrund ist das Pflanzen der Bäume auch ein Beitrag dazu, dass die Kinder und Jugendlichen achtsamer mit der Natur umgehen. Bei einem Team von Lehrkräften sprießen derzeit schon viele weitere Ideen, wie die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mehr Einfluss in das Schulleben finden. Angefangen bei der Organisation eines karitativen und nachhaltigen Weihnachtsmarktes bis hin zur Gestaltung einer ökologisch wertvolleren Schulumgebung. Das DvL-Gymnasium bewirbt sich damit am Ende dieses Schuljahres auch um den Titel „Umweltschule“.

Schulleiter Martin Friedl sieht in dem Neuzuwachs für die Schulfamilie gleich mehrere positive Aspekte. Die gemeinschaftlich übernommene Verantwortung stärkt den Zusammenhalt und fördert die Entwicklung demokratischer Strukturen. Gleichzeitig ist die Aktion ein Zeichen für den Klimaschutz und die Zukunft, denn nachfolgende Schülergeneration können nicht nur Obst genießen, sondern auch unter schattenspenden Bäumen auf den Schulbus warten. Sichtlich stolz auf ihr Werk strömten kleine und große Schüler nach dieser aufregenden Pause wieder in den Unterricht. Jetzt heißt es: Zusammen groß werden.

Bettina Wensauer