Zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten am sonnigen Donnerstagabend der herzlichen Einladung zur Sommerserenade mit anschließendem Schulhoffest am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium. Sie genossen ein musikalisches Feuerwerk, das sie unter dem Motto „Let me entertain you!“ erwartete. Der Titel war wohl durchdacht gewählt von Organisator Michael Pollwein, der sehr fachkundig und charmant durch das bunte Programm führte, denn es waren gleich vier bekannte Songs von Robbie Williams, die der Mittel- und Oberstufenchor mit Schwung und Freude darbot und so die Zuhörerinnen und Zuhörer mitriss. Für Unterhaltung war allerdings auf vielfältige Weise gesorgt bei diesem Fest für die Sinne und an diesem angenehmen musikalischen Abend unter heiterem freien Himmel.
Wie abwechslungsreich Streichinstrumente klingen können, machten nicht nur die drei Violin-Ensembles unter Leitung von Isolde Pollwein deutlich. Das international besetzte Orchester der Schule begeisterte mit einem äußerst breiten Repertoire und bot mit fulminanten Klängen das Allegro aus der Sinfonie in G-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach, „Palladio“ von Karl Jenkins (1996) ebenso wie „Viva la vida“ der Alternative-Rockband Coldplay dar. Darüber hinaus machten die Streicher mehrfach Lust darauf, das Leben mit Tanz zu feiern: Von den spanischen Klängen der „Malagueña“ aus der Suite Andalucia, die in der wunderbaren Abendsonne Träume von Reisen in den Süden in so manchen Köpfen zauberten, über „Waltzing with Liz“, mit dem die vier Jungen und zwei Mädchen aus der Streicherklasse der 5. Jahrgangsstufe ihre großen Fortschritte bewiesen, über „When the fields are green“ des Wahlkurses Violine bis zum mitreißenden und allen Zuhörern bekannten „Can Can“ von den Streichern der 6. Klasse.
Wie immer kehrt man nach einer Reise in die Ferne gerne wieder heim und so ermöglichte die AG Volksmusik unter Leitung von Sonja Petersamer Heimatgefühle, indem sie mit dem Scheffauer Walzer und dem Zwiefachen „Oide Kath‘“ Tanzmusik spielte. So mancher nahm schmunzelnd Anteil am Schicksal der im Lied beschriebenen älteren Dame, die sich auf erfolgreiche Partnersuche begibt.
Genauso wie es vieler Übung bedarf, um gelingend gemeinsam zu musizieren, so braucht es auch Gewandtheit und Mut, allein vor ein Publikum zu treten, was die, so Martin Friedl, „grandiosen Solistinnen“ des Konzerts allesamt bewiesen: Emelie Pangerl aus der Klasse 8a spielte bezaubernd auf dem Klavier die Variationen der Passacaglia von G. F. Händel. Die Zehntklässlerin Mayra Ganz stellte sich mit Bravour der Herausforderung einen Walzer aus den Salonstücken eines der berühmtesten Pianisten des 20. Jahrhunderts, Sergej Rachmaninow, darzubieten. Nicht nur im Orchester, sondern auch als Solistin trat die aus der Ukraine stammende Darina Herda auf. Die Variationen über ein Thema von Pacini hatte sie via Onlineunterricht mit ihrem Musiklehrer in Kiew einstudiert und bekam für ihre Virtuosität an der Violine großen Applaus. Als weiteren Soloauftritt des Abends durften die Zuhörenden Lara Schötz‘ Auftritt mit ihrer Ukulele genießen: Sie sang mit viel Ausstrahlung und Können „Kalmia Kid“ von Chloe Moriondo.
Mit drei Songs mit nachdenklich-philosophischen Inhalten gelang es dem Unterstufenchor, gefühlvoll angeleitet von Isolde Pollwein, mit seinen harmonisch zusammenklingenden Stimmen das Publikum anzurühren und zu begeistern. Das One-Hit-Wonder „Lemon Tree“ und „New Soul“ von Yael Naim waren perfekt arrangiert und gekonnt gesungen. Uli Fendl (6c), Elisabeth Precht (6a) und Laura Ebner (5a) glänzten mit einem eigenen Part in „Seven Years“ von Lukas Graham und erzählten zusammen mit den anderen hochkonzentrierten Sängerinnen und Sängern eine anrührende Geschichte über die Herausforderungen des Älterwerdens.
„Es ist wunderbar, tatsächlich zu hören, mit wie viel Gefühl die Musiklehrer die über 80 Mitwirkenden in den verschiedenen Ensembles über Jahre hinweg fördern und begleiten“, war aus den Reihen der Konzertbesucher zu vernehmen – und: „Es ist so schön, wie alle zusammenwirken.“ Die mitwirkenden Schüler freuten sich am Ende über ein Eis, mit dem ihr vielfältiges Engagement belohnt wurde, sprachen ebenfalls ihren großen Dank gegenüber ihren Ensemble-Leitern aus und betonten besonders den Spaß, den sie bei den Proben hatten. Ein Dankeschön ging auch an das Technikteam unter Leitung von Bernhard Kraus, für das eine Aufführung unter freiem Himmel eine besondere Herausforderung darstellt und das mit Sound und stimmungsvoller Beleuchtung zum Gelingen des Abends entscheidend beitrug.
Zum Ende des Konzerts zollte Schulleiter Martin Friedl den Musikerinnen und Musikern großen Respekt und lud die Anwesenden zum direkt anschließenden von der SMV vorbereiteten Fest ein, woraufhin alle zusammenhalfen und ihre Sitzgelegenheiten packten, um in den unteren Pausenhof zu wandern. Sie nutzten dort die Gelegenheit zum gemütlichen Verweilen, zu Sport und Spaß, zu Unterhaltung und Ratsch, Schlemmen und Feiern im sommerlich angenehmen Schulhof. Und auch hier wurde es ein Fest für die Sinne, als von der SMV leckere Cocktails gemixt wurden oder die Neuntklässlerinnen Lucie und Lena ihre im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts entwickelte Geschäftsidee „Bavarian Food Koan“ mit ihrem schwäbischen Kaasspotzen-Burger testeten, der in minutenschnelle ausverkauft war.
Eines wurde an diesem bereits von Ferienvorfreude bestimmten Sommerabend ganz deutlich: Es sind vielfältigste Talente, die am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium zu finden sind, und es ist ein Geschenk, wenn es Menschen gibt, die die Melodien unseres Lebens in ihrer Verschiedenheit gemeinsam zum Klingen bringen.
Text und Fotos: Corinna Schürzinger
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