„Vielleicht wird am Flughafen ja gestreikt, dann können wir hier in Spanien bleiben!“, so hofften die 18 Schülerinnen und Schüler (und wie man munkelt, auch die Begleitlehrkräfte), die im Zuge des Erasmus-Projekts eine Woche in Spanien verbringen durften. Die Hoffnung erfüllte sich nicht und so kamen sie doch wieder zurück nach Viechtach, aber voll von neuen Eindrücken. Begonnen hatte die Reise in Madrid, bei der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der spanischen Hauptstadt im Schnelldurchgang angeschaut wurden, aber auch die ersten Eindrücke von der spanischen Kultur gewonnen werden konnten. Nach der Weiterreise nach La Carlota bei Cordoba wurden die Schülerinnen und Schüler herzlich von ihren Gastfamilien empfangen. Da die Stadt die Partnergemeinde von Konzell ist, stand am ersten Tag ein Empfang durch den Bürgermeister sowie eine Stadtbesichtigung mit Olivenölverkostigung auf dem Plan. In den folgenden Tagen wurde nicht nur viele Erfahrungen bzgl. des spanischen Alltagslebens und des Essens gesammelt, sondern auch zahlreiche Ausflüge mit den spanischen Austauschülerinnen und -schülern in die beeindruckenden Städte Andalusiens gemacht. Neben Sevilla standen auch Malaga und Cordoba auf dem Reiseplan. Überall konnten beeindruckende Bauwerke aus verschiedenen Epochen und eine sommerlich anmutende Blütenpracht bewundert werden. Dass das Austauschmotto des Erasmus-Projekts „Bee important“ in Andalusien wirklich eine große Rolle spielt, wurde beim Besuch einer riesigen Schauimkerei mit ca. 3.000 Bienenstöcken sehr deutlich. Anschaulich wurde den deutschen und spanischen Schülerinnen und Schülern vorgeführt, wie Imker arbeiten. Des Weiteren wurden viele interessante Informationen über die Bienen, die Imkerei und der vielfältigen heilenden Wirkung von Honigarten vermittelt. Für die Bienen wird dort der Klimawandel schon zur bitteren Realität, da einige Blüten aufgrund der enormen Hitze fast ganz ausbleiben bzw. das Futter in der freien Wildbahn bereits im Juni zur Neige geht, wodurch fast ein Drittel der Völker nicht über den Winter kommt. Nach einer Honigprobe von für Bayern ungewöhnlichen Honigsorten, wie Orangenblüten-, Steineichen- oder Eukalyptushonig, durften am Ende noch Bienenwachskerzen selber gemacht werden. Die zahlreichen Tränen zum Abschied und die gegenseitigen Beteuerungen, sich gegenseitig wieder zu besuchen, haben die Wichtigkeit eines solchen Austausches unterstrichen. Sicherlich werden einige Jugendliche mit ihren Eltern, eventuell im Zuge der Städtepartnerschaft Konzell La Carlota, wieder zurückkehren. Hoffentlich steht dem dann kein Streik im Weg.

Stephanie Wechsler