Information und pädagogischer Rat
Elternabend zum Übertritt ans Gymnasium mit breitem Themenspektrum

(fw) Der Schulleiter des Gymnasiums, Oberstudiendirektor Sangl, konnte sich am Mittwoch über eine große Zuhörerschaft zum Informationsabend freuen. Die Eltern vieler Grundschüler hatten sich in der Aula eingefunden, um sich aus erster Hand über alles Wissenswerte zum Übertritt informieren zu lassen und sich persönlich einen Eindruck vom Schulbetrieb am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium zu verschaffen. „Sie werden aber von mir keine Lobrede auf meine Schule hören“, begrüßte er knapp und humorvoll seine Gäste, „das Wort sollen heute hauptsächlich diejenigen haben, die mitten im Schulbetrieb leben.“

Dazu zählte er auch die Vorsitzende des Elternbeirats, Sylvia Multerer , die denn auch bestätigte, dass die Elternvertreter an der Schule nicht passive Zuschauer, sondern wichtige Akteure der Schulgemeinschaft sind. Sie berichtete vom jederzeit direkten und unproblematischen Zugang der Elternvertreter zur Schulleitung, von der gelungenen Mitarbeit an Lösungen für kleinere oder auch größere Probleme, die ein Schulleben mit sich bringen kann. Besonders hob sie auch die Vorteile hervor, die ein relativ kleines Gymnasium in Bezug auf das menschliche Miteinander bietet: Die rund 650 Schüler kennen sich eben vielfach, es herrsche kein anonymer Massenbetrieb.

Die Moderation des Abends hatte Oberstudienrätin Sabine Wittenzellner übernommen, die die kleineren Schüler als Betreuungslehrerin unter ihren Fittichen hat und die neben Sebastian Klimmer, einem der drei Schulsprecher aus der Oberstufe, auch zwei Mädchen aus der 6.Klasse mitgebracht hatte.
Frisch von der Leber weg und spontan erzählten Lili Pham und Samira Shams von ihren Erfahrungen, als sie vor gut einem Jahr als Neulinge ans Gymnasium gekommen waren. Sie erinnerten sich an die erste Orientierung im großen, neuen Schulhaus mit Suchspielen und mittels tätiger Unterstützung der Tutoren aus den 9. und 10.Klassen, die den Kleinen beim Übergang halfen. Was denn das Schwierigste in der ersten Zeit am Gymnasium gewesen sei? „Die vielen Lehrer“, weiß Samira noch, „für jedes Fach einen!“ Hausaufgabenbelastung? Offenbar Fehlanzeige: Lili versichert zum Erstaunen der Zuhörerschaft, dass das für sie kein Problem sei. „Meistens nicht mehr als eine Stunde, oft auch weniger“, gibt das Mädchen Auskunft. Und das meiste davon könne sie sowieso in der Hausaufgabenbetreuung erledigen.

Diese wird von der Schule im Rahmen der kostenlosen und freiwilligen Ganztagsbetreuung angeboten, wie die Unterstufenbetreuerin genauer erläutert: Nach gemeinsamem Mittagessen in der Mensa und einer kurzen Auszeit erledigen die Schüler unter der fachkundigen Begleitung von Frau Brigitte Preuß und ihrer Assistentin Anita Geiger den Großteil ihrer schriftlichen Hausaufgaben. Danach dürfen sie mit den Betreuerinnen Sport machen, basteln und spielen, bis die Nachmittagsbusse sie um 15.30h heimbringen.

Dass Samira und Lili noch genug Zeit für ihre Hobbys und die Tanz-AG haben, in der sie sich ebenfalls engagieren, liegt an der günstigen Regelung, die sich die Schulleitung bezüglich des Nachmittagsunterrichts ausgedacht hat. Der Stundenaufwand in den Fächern Sport, Musik und Geschichte wird durch Blockveranstaltungen und Projektnachmittage so zusammengefasst, dass die Nachmittagsstunden im Verlauf des Schuljahrs auf ein Minimum reduziert werden konnten.

Dass diese in den späteren Klassen auf zwei und in der Oberstufe auch manchmal drei anwachsen, belegt der Schulsprecher, der auch von den Wahlkursen und den Neuerungen durch das G8 berichtet. Er weiß: Wer im Unterricht gut mitmacht und regelmäßig seinen Stoff lernt, hat vom Abi nichts zu befürchten.

Die interessierten und zahlreichen Fragen der Eltern zielen nicht nur auf das reichhaltige Angebot an Arbeitsgemeinschaften – es stehen auch Klettern, Fußball, Tischtennis, später Italienisch und Spanisch zur Wahl – sondern auch auf den Englisch-Unterricht der ehemaligen Grundschüler. Hier wie auch im Fach Mathematik werden Unterschiede im Vorwissen durch ein umfangreiches System an Intensivierungsstunden mit halbierten Klassenstärken ausgeglichen, um Übergangsschwierigkeiten abzufedern.

In der zweiten Hälfte des Informationsabends kommt die pädagogische und menschliche Betreuung der kleinen Gymnasiasten zur Sprache, die den Lehrern sehr am Herzen liegt. Studiendirektor Denk dürfte manche Eltern mit seinen ruhig vorgetragenen und aus langer Erfahrung gespeisten Tipps erstaunt haben.
So weiß er, dass die Eltern den Schülern am besten helfen, wenn sie ihnen ein harmonisches häusliches Umfeld bieten können, in dem die Kinder ermutigt und unterstützt werden, auch wenn die Noten einmal nicht mehr nur Eins und Zwei lauten. Wenn sie die Kinder nach einem Familienfrühstück gut gelaunt und mit sorgfältig gepacktem Ranzen zur Schule gehen lassen und auf eigene häusliche Unterrichtsversuche verzichten. Stattdessen rät er, die Kinder darin zu bestärken, ihre Zeit selbst einzuteilen, wie es die Fünftklässler in der Schule beim „Lernen-lernen“-Programm gehört haben.
Und den künftigen Fünftklässlern gibt er väterlich mit auf den Weg: „Für uns Lehrer sind fragende Schüler ein Segen, denn sie zeigen uns, wo ihr etwas nicht verstanden habt und dass ihr etwas wissen wollt! Dumme Fragen gibt es nicht!“ So sind auch in dem hochmodernen, neu renovierten Gymnasium, durch das der Schulleiter am Ende die Gäste persönlich noch führte, die elementaren pädagogischen Grundweisheiten die alten geblieben!