„Ganz schön ungewohnt“ finden die Schüler der 6c die neue Situation an der Schule. „Es sind so wenig Leute im Bus und im Schulhaus. Da kommt man sich vor, als wäre Samstag und man müsste zum Nachsitzen in die Schule“, beschreibt eine Schülerin die Atmosphäre. Anders als beim Nachsitzen freuen sich aber alle auf die ersten Unterrichtsstunden, in denen Deutsch auf dem neuen Stundenplan steht. Dass es dabei in ihrer Klasse ungewöhnlich ruhig und besonders konzentriert zugegangen ist, mag nicht zuletzt daran liegen, dass sich bei der Einteilung eine reine Mädchengruppe ergeben hat. Auch für die Schüler der 5c ist der „erste Schultag“ ganz besonders. „Es ist toll, meine Mitschüler und die Lehrer wieder zu sehen, aber es ist auch vieles anders und wir müssen uns erst daran gewöhnen“, sagt eine Schülerin. Überall auf den Abstand achten, außerhalb der Klassenzimmer eine Maske tragen und keine Gruppen- oder Partnerarbeiten mehr, dafür Doppelstundenprinzip und ein geänderter Stundenplan. „Das bedeutet für alle eine Umstellung, aber wir sind gut vorbereitet für die Wiederaufnahme des Unterrichts, und sowohl Schüler als auch die Kollegen freuen sich darauf“, ist sich Schulleiter Martin Friedl sicher. In der Zeit des „homeschoolings“ haben die Schüler in erster Linie die flexible Zeiteinteilung genossen. „Da konnte man auch mal länger schlafen oder am Vormittag rausgehen und nachmittags lernen.“ Insgesamt sei schon etwas mehr Zeit geblieben, um Sport zu treiben oder ins Freie zu gehen, ist man sich einig. Dennoch war die Woche durch die Aufgabenstellungen in allen Fächern strukturiert und es gab viel zu tun. Die eigenständige Einteilung des Arbeitspensums hat bei allen gut geklappt, auch wenn sich die Nutzung von Mebis und Teams zunächst einspielen musste und die Technik so manche Tücken bereithielt. Vor allem die regelmäßigen Video- oder Audiokonferenzen wissen die Schüler zu schätzen: „Damit man nicht nur immer alleine lernen muss.“ Am meisten haben den Schülern natürlich ihre Freunde gefehlt, die sie nun immerhin zum Teil und auf Abstand wiedersehen können. Auch wenn sich die Schüler der 5c zum Teil erst seit Herbst kennen, haben sich schon viele feste Freundschaften gebildet. „Wir sind als Klasse schon total zusammengewachsen, dafür waren zum Beispiel auch die Kennenlerntage gut“, erinnert sich ein Fünftklässler. Im Vorfeld des Übertritts hätten viele Schüler gehört, dass man am Gymnasium so viel lernen müsse, dass gar keine Freizeit bliebe. Aber diese Sorge habe sich als unbegründet herausgestellt: „Ich habe immer noch genug Zeit für meine Hobbys und Freunde“, erzählt eine Schülerin und die anderen nicken bestätigend, bevor sich alle ihren Mundschutz aufsetzen und Richtung Pausenhof gehen – mit Abstand natürlich.