Eine Premiere erlebte letzte Woche das erste schulartübergreifende Theater- und Filmfestival „spiel-platz 22“ in Würzburg, bei dem auch eine Gruppe unserer Schule vertreten war. Zehn Theatergruppen aus ganz Bayern waren zu dem dreitägigen Festival eingeladen worden, um gemeinsam mit theatralen und filmischen Möglichkeiten zu spielen. Anders als bei anderen Theatertreffen entstanden die Beiträge der Gruppen erst vor Ort. Die Don-Bosco-Berufsschule öffnete zu diesem Zweck zahlreiche Türen der Schule, sodass die über einhundert Teilnehmer ausreichend Platz zum Proben fanden. Am ersten Nachmittag bekamen die Teilnehmenden in verschiedenen Workshops Input von Profis. Dabei konnten sie sich unter anderem im Bereich Experimentalfilm ausprobieren, Einsatzmöglichkeiten von Licht und Ton erkunden oder performativ mit Materialien arbeiten. Zu dem Rahmenthema „Was braucht der Mensch“ entwickelte am zweiten Tag jede Gruppe einen etwa zehnminütigen Beitrag, der bei der Abschlusspräsentation am Samstag gezeigt wurde. Spannend war es dabei zu sehen, wie vielfältig die Spieler die inhaltlichen Aspekte des Themas entfalteten. Als Startimpuls dienten die Grundbedingungen zum Glücklichsein der UNO: Ein Mensch braucht mindestens 2.500 Kalorien am Tag, Platz zum Kochen, Zugang zu 100 Litern Wasser täglich, mindestens sechs Quadratmeter Wohnraum und eine sechsjährige Schulbildung. In allen Beiträgen zeigte sich jedoch, dass die Schüler insbesondere zwischenmenschlichen Beziehungen ebenfalls existenzielle Bedeutung fürs Menschsein beimessen. Die 14 Spieler aus Viechtach entwickelten das Bild einer Suppe, deren Grundzutaten für alle Menschen gleich sind, die aber vielen nicht schmeckt. Zur Abrundung des Geschmacks braucht es weitere Zutaten, die durch den Einsatz von verschiedenen Materialien symbolisch dargestellt wurden. Ein großes Vliestuch symbolisierte etwa die Freiheit, während Packpapier zum Symbol für Stabilität wurde.
Neben Spielleiterin Corinna Schürzinger unterstützte auch Sabine Köstler-Kilian von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg die Schüler bei der Erarbeitung der eindrucksvollen Performance. Die Zuteilung der Metallwerkstatt im Keller der Berufsschule als Probenraum erwies sich dabei als Glücksfall. Der Raum, der von Autoteilen und Rohren dominiert wurde, wurde kurzentschlossen auch für die Aufführung genutzt und dafür unter anderem ideenreich zum Klingen gebracht. Die übliche Aufteilung zwischen Agierenden auf der Bühne und Zuschauenden im Saal wurde aufgebrochen, vielmehr mischten sich die Spieler unters Publikum, das direkt einbezogen wurde. Auch in allen anderen Beiträgen fanden sich experimentelle Elemente aus den Workshops, sodass sich das Konzept des Festivals als voller Erfolg erwiesen hat. Bettina Wensauer begleitete die Fahrt ebenfalls und ist sich sicher, dass die vielen Anregungen in kommende Projekte mit den insgesamt rund 50 Theaterspielern am Gymnasium einfließen werden.
Ein großes Dankeschön gilt dem Förderverein, der die Fahrtkosten für die Zugreise übernommen hat. Damit zeigt der Förderervein erneut große Wertschätzung für die Theaterarbeit an unserer Schule.