Eine Reise in die Theaterwelt

Zwei Wochen ohne Handy, Facebook und Co

„False friends“ ist der Titel des Schauspiels von Monika Bubenheimer , das sehr eindrucksvoll vor kurzem von zwei  jungen britischen Schauspielern des „Theatre@School“ (vormals „Flying Fish Theater“) am Dominicus-von-Linprun Gymnasium gezeigt wurde – auf Englisch versteht sich.

Das pädagogisch-orientierte britische Tournee-Theater wurde 2001 in Krefeld gegründet und ist seitdem mit verschiedenen Programmen ständig auf Tour. In der Aula des Dominicus-von-Linprun Gymnasiums  erlebten  Schüler der 9. und 10. Klassen das Theaterstück „False friends“, in dem es um Neue Medien und Soziale Netzwerke geht.

Jamie ist ein fünfzehnjähriger Junge, der im Unterricht den Anschluss verliert, weil er viel zu viel Zeit im Internet verbringt. Als die Situation in der Schule sich zuspitzt und er deshalb gewaltigen Ärger mit seiner Mutter bekommt, wird Jamie der Zugang zum Internet vorübergehend untersagt. Stattdessen muss er seine gesamte Freizeit zu Hause verbringen und lernen. Jamie fühlt sich einsam ohne seine Internetfreunde und angesichts der gewaltigen Stoffmenge, die er aufzuholen hat, völlig überfordert und ist zu alledem noch genervt von der ständigen Gegenwart seiner als eher uncool geltenden Grundschulfreundin und Nachbarin Claire. In diesem Moment beginnt er nachzudenken über das Lernen, über das Leben und über Freundschaft. Da entdeckt er auf einmal den Unterschied zwischen Freunden und Kontakten, wahren und falschen Freunden („false friends“), den Zweck des Lernens für die Schule und für das Leben und er fasst am Ende sogar den Mut, für seine Überzeugung auch anderen gegenüber einzustehen.

Mitreißendes Spiel

Die beiden Schauspiel-Profis Shawney Ross und Elliot Burton boten eine formidable schauspielerische Leistung, wobei sie auch das Publikum immer wieder in das Stück miteinbezogen. Die 25-jährige, aus Liverpool stammende Shawney und ihr 23-jähriger, in London geborener Kollege Elliot touren das ganze Jahr durch Deutschland, Österreich und die Niederlande. „Eine Auszeit gibt es zu Ostern und zu Weihnachten. Dann besuchen wir unsere Familien in England“, erzählten die beiden sympathischen Schauspieler. Nach dem Theaterstück beantworteten sie noch viele persönliche Fragen der begeisterten Schüler.

Theaterworkshop

Einige der Schüler hatten am vorhergehenden Tag auch noch die Gelegenheit, einen Theaterworkshop zu besuchen. Nach Aufwärm- und Konzentrationsspielen trainierten sie -professionell angeleitet von den beiden Schauspielern – ihre Stimmen und schlüpften in verschiedene Rollen. Zum Schluss zeigte jede Arbeitsgruppe eine selbst verfasste Szene.

Von Scheu, vor Publikum frei zu sprechen und das auch noch auf Englisch war am Ende des Vormittags nichts mehr zu spüren.(Text: Ingeborg Schwingl)