66 Abiturienten durften am Freitagnachmittag ihre Zeugnisse entgegennehmen und damit in einen neuen Lebensabschnitt starten. Jahrgangsbeste waren mit einem glatten 1er-Schnitt die Viechtacherin Anna Lena Weinbacher und der Konzeller Andreas Kerscher.
Die Abifeier begann mit einer kleinen Andacht, zelebriert von Diakon Andreas Dieterle, der den Abiturienten aus dem Lukas-Evangelium die Worte „Duc in altum“, also „Fahre hinaus, wo es tief ist“, mit auf den Weg gab. Es gelte, hinauszufahren ins Leben und zugleich hineinzufahren in einen neuen Lebensabschnitt.
Freunde fürs Leben
Für genau diesen Abschnitt wünschte Landratsstellvertreter Helmut Plenk den Abiturienten alles Gute. Sie hätten in Viechtach an einer der besten Schulen Bayerns ihr Rüstzeug erhalten. Seine Bitte an die Abschlussschüler: Wenn diese hinaus in die Welt gehen, so mögen sie die Heimat und das, was sie zu bieten hat, nicht vergessen. Die Ansprache im Namen der Bürgermeister hält in jedem Jahr der Rathauschef einer anderen Kommune aus dem Einzugsbereich. Heuer war dies Herbert Preuß aus Kollnburg. Er sprach zunächst den Lehrern ein großes Lob aus. Der Umgang mit Schülern und Eltern erfordere heute oft viel Fingerspitzengefühl. An die Schüler appellierte er, die in der Schule geknüpften Freundschaften aufrechtzuerhalten. „Schulfreunde sind Freunde, auf die man sich das ganze Leben verlassen kann“. Stellvertretend für die stolzen Mamas und Papas trat Elternbeiratsvorsitzender Gregor Oliver Staudinger ans Rednerpult, der sich äußerst kurz hielt und passenderweise das Werk „Von der Kürze des Lebens“ des römischen Philosophen und Staatsmannes Seneca mitgebracht hatte.
Abiball in Bad Kötzting
Um das Thema „Projekte“ drehte sich im Anschluss alles in der Ansprache von Schulleiter Martin Friedl. So sprach dieser über Erfolge des Projekts „Abitur“, über das „Kurzprojekt Abschlussball“ – dieser fand heuer im Gasthof „Zur Post in Bad Kötzting statt – und darüber, dass in der heutigen Gesellschaft Projekte zwar im Trend liegen mögen, diese aber stets zeitlich begrenzt sind und sich daher nicht immer eignen. Bei Freundschaft und Familie etwa könne nicht von einem Projekt gesprochen werden, diese sollten im Leben der jungen Leute dauerhaft im Mittelpunkt stehen. Mit dem Wilhelm-Busch-Zitat „Ausdauer wird früher oder später belohnt. Meist später.“, schloss Friedl seine Rede. Bei einem Rückblick der beiden Jahrgangsstufensprecher Jonathan Eckl und Maxima Scheweck erfuhren die zahlreichen Zuhörer – darunter vor allem Familienmitglieder, Lehrer und Kommunalpolitiker – mehr aus den vergangenen Schuljahren. Trips durch Europa, auch wenn der erste nur bis nach Abtschlag gegangen sei, wurden ebenso thematisiert, wie die lange Durststrecke während des Online-Unterrichts. „Wir waren froh, als wir wieder an die Schule zurückkehren durften“, so Eckl und Scheweck. Der zwischenmenschliche Austausch hätte schon sehr gefehlt. Alles in allem hätten die Schüler viele Erfahrungen gesammelt, die sie für ihr weiteres Leben geprägt hätten, sagten sie.
Gemeinsames Lied als Finale
Passend zum diesjährigen Abitur-Motto „cABIno royale – um jeden Punkt gepokert“ in Anlehnung an einen James-Bond-Film, verglich Oberstufenkoordinatorin Sonja Weiß die Abiturienten mit dem bekannten Filmagenten. Sie hätten eine Menge Prüfungen gemeistert und schließlich den „Endgegner“, das Abitur, geschafft. Im Anschluss erhielten die Abiturienten – aufgeteilt nach Gemeinden von A wie Arnbruck bis Z wie Zachenberg – ihre Zeugnisse und einige auch Sonderpreise. Für die musikalische Untermalung des kurzweiligen Nachmittags in der Aula das Gymnasiums sorgten Maria Winter, die den Tina-Turner-Hit „Simply The Best“ sang und Jonas Flohr am Klavier. Mit dem Song von Andreas Bourani „Auf uns“ sangen zum Schluss alle Abiturienten zusammen, bevor dann ein Stehempfang mit Sekt auf die Gäste wartete.
Johannes Bäumel
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Viechtacher Anzeigers – Danke!