Nach langer Vorbereitungszeit war es endlich so weit: Die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe trafen sich mit ihren Austauschpartnern aus Klatovy und Orlová (Tschechien), Prešov (Slowakei) und La Carlota (Spanien) in Straßburg, um die EU-Stadt gemeinsam zu entdecken. Dieser Austausch fand im Rahmen des dreijährigen Erasmus+-Projektes Bee Important statt, welcher komplett vom Erasmus+-Team des Viechtacher Gymnasiums unter der Leitung von Maria Klement organisiert und durchgeführt wurde.
Eine Woche lang stand das vielfältige Programm im Zeichen der europäischen Freundschaft. Zum gegenseitigen Kennenlernen präsentierten sich die Partner ihre jeweiligen Länder und Schulen in der Projektsprache Englisch. Die Viechtacher hatten hierfür eine besondere Überraschung mit im Koffer: Zur Auflockerung brachten diese an etlichen Mitmachstationen ihren Partnern bayerische Bräuche bei.
Um ein besseres Verständnis für die politischen Zusammenhänge und die kooperative Arbeit innerhalb der EU zu bekommen, besuchte die internationale Gruppe das Europaparlament. Besonders beeindruckend für die Jugendlichen war die Besichtigung des Plenarsaals, in dem die wichtigen Entscheidungen der 27 Mitgliedsstaaten getroffen werden. Während der anschließenden gemeinsamen Rallye im Europaviertel bahnten sich die ersten internationalen Freundschaften an. An einem weiteren Tag wurde der Europarat als Fundament der europäischen Gemeinschaft besichtigt. Dabei wurden den Schülerinnen und Schülern die Aufgabenverteilung und die Zusammenhänge der unterschiedlichen europäischen Institutionen bewusst gemacht. Auch in der Jugendherberge befasste sich die Gruppe intensiv mit dem Thema Europa. Dafür waren im Vorfeld mit viel Herzblut verschiedene Workshops am Viechtacher Gymnasium unter der Leitung des stellvertretenden Schulleiters Christoph Heiduk vorbereitet worden.
Auch das kulturelle Angebot kam nicht zu kurz. Bei geführten Touren durch Straßburg und Colmar und bei einer Bootsfahrt bekamen die Schülerinnen und Schüler einen Eindruck von der bewegten deutsch-französischen Geschichte des Elsass. Neben der Besichtigung wichtiger historischer Gebäude gewährten die Stadtführer auch amüsante Einblicke in französische Traditionen. Eine Gruppe beschäftigte sich dabei intensiv mit der Außenfassade des Straßburger Münsters. In Ungersheim, im größten Freilichtmuseum Frankreichs, wurden die Teilnehmenden in die elsässische Vergangenheit zurückversetzt. In Kleingruppen erkundeten sie eine außergewöhnliche Sammlung an zahlreichen alten Gebäuden und Alltagsgegenständen und lernten dadurch auch alte Handwerkskunst kennen.
Zudem konnten Mutige während der ganzen Woche verschiedene Aufgaben erledigen, unter anderem auch mit dem Ziel, Kontakt zu Einheimischen zu suchen, indem sie beispielsweise das hässlichste Souvenir und die teuerste Handtasche finden oder ein typisches Kochrezept erfragen mussten. Während zu Beginn der Woche alle Landessprachen zu hören waren, überwog beim gemeinsamen Flammkuchenessen am letzten Abend die englische Sprache in den neu gebildeten Freundesgruppen.
Am Ende der Woche waren sich Lehrer und Schüler einig: Die europäische Freundschaft lebt!