Sich eine eigene Meinung bilden und diese auch in Diskussionen vertreten, ist oft eine Herausforderung – und gleichzeitig elementar für unsere Demokratie. Wie man sich mit guten Argumenten fundiert und fair mit einem Thema auseinandersetzt, erprobten die Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium im Schulwettbewerb von „Jugend debattiert“. In sachlichen und fairen Debatten ging es in zwei Halbfinal-Runden um die Frage, ob an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel verboten werden soll. Dabei wurden die gesundheitlichen Folgen von übermäßigem Konsum ebenso beleuchtet wie die Verantwortung der Erziehungsberechtigten, die auf die Ernährung und damit Gesundheit ihrer Kinder achten sollten. In einer Finalrunde traten dann die vier Sieger gegeneinander an und diskutierten, ob Schönheitswettbewerbe und Modelcastingshows in Deutschland verboten werden sollen. Nur fünfzehn Minuten hatten sie dabei Zeit, sich auf die neue Frage einzustellen. Beide Themen waren den Teilnehmenden seit einer Woche bekannt, sodass sie sie sich inhaltlich sehr gut vorbereiten konnten. In der aufregenden Situation vor vielen Zuschauern mussten sie dann aber schon einen kühlen Kopf bewahren, um mit ihren Argumente zu punkten. Marlies Wartner und Sebastian Schlicht überzeugten die Jury aus je zwei Deutschlehrern und Klassenkameraden sowohl durch detaillierte Fachkenntnis als auch mit ihrer Fähigkeit, sich in dem kontroversen Gespräch geschickt einzubringen und den Überblick zu bewahren. Die beiden stellen sich im Februar in Ergolding den anderen niederbayerischen Schulsiegern. Organisiert wurde die Veranstaltung von Deutschlehrerin und Projekt-Koordinatorin Bettina Hecht.

Jugend debattiert ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator und die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder. In Deutschland nehmen rund 200.000 Schüler und Schülerinnen, 7.500 Lehrkräfte von 1.400 Schulen daran teil.

Im Finale debattierten Charlotte Steer, Sebastian Schlicht, Benedikt Ernst und Marlies Wartner miteinander. Martin Friedl und Projektkoordinatorin Bettina Hecht überreichten ihnen anschließend Urkunden. Als weitere Debattantinnen und Debattanten waren Philipp Mühlbauer und Georg Spagerer (9a), Hannah Eidenschink und Astrid Bauer (9b) sowie Charlotte Steer und Benedikt Ernst (9c) dabei.

Bettina Wensauer