Na, das kann ja heiter werden! Wenn das Leben in einer Studenten-WG so abläuft, wie es sich die Q11-Schüler der Theater-AG am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium vorstellen, dann ist da was geboten! Jedenfalls ging es in der Vorstellung am Donnerstag und Freitag in der Aula farbig, lustig, tänzerisch und nachdenklich, poppig und pantomimisch zu – Studiendirektorin Sabine Wittenzellner hatte alles an Theatergags und Choreografie aufgeboten, die Q11-Schüler mit den Tanzensembles der Ober- und Unterstufe zusammengebracht, um den Zuschauern in der bis zum letzten Platz gefüllten Aula ein Feuerwerk an Hör- und Sehvergnügen zu bieten.

Der rote Faden der Szenenfolge ist schnell erzählt: Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Studenten in einer Wohngemeinschaft lebt ihren WG-Alltag mit allem, was dazugehört: Schrullen ihrer Bewohner, Verwunderung über Neuzugänge, Ärger mit den anderen Hausbewohnern wegen lauter Musik und komischer Kleidung, Reibereien wegen der Putzdienste und des Geschirrspülens, kleine Romanzen, tolle Parties, Lernstress und Prüfungsangst – Szenen aus dem Alltag im Studentenleben.
Dass der nicht grau blieb, dafür sorgte neben der Fantasie von Sabine Wittenzellner auch Kunsterzieherin Gabi Erhard, und als Hauptzutat die mitreißende Spielfreude der Q11-Schüler, das Temperament der Arbeitsgemeinschaften „Tanz“ und „Tänzchen“ und eine witzige, aber auch hintergründige Präsentation der einzelnen Sketche.
Den riesigen bemalten Kühlschrank müssen sich natürlich alle in der WG teilen: Vergammeltes Essen von Norbert bringt diesem zusätzlichen Spüldienst ein, der WG aber sogar den Besuch der Lebensmittelkontrolleure mit Mundschutzmasken und weißen Schutzanzügen. Plötzliche Hektik verbreitet auch der überraschende Besuch der resoluten und putzsüchtigen Mama Huber, vor der auch ihr Philosophie studierender Filius kapitulieren muss (Pascal Pinzl). Da helfen selbst seine hochakademischen Weisheiten nicht mehr, die die bayrische Mama (Julia Brunner) sowieso nicht versteht.
Die Handlung der WG-Sketche ist immer auch Aufhänger für wunderbar farbige und spritzige Einlagen: Hier eine Putzteufel-Choreografie nach dem „Ärzte“-Titel: „Junge, warum hast du nichts gelernt?“, ein andermal rockige Songs von CCR oder rhythmische Stomp-Auftritte der Kleinen aus der „Tänzchen“-AG, bei denen die Zuschauer begeistert mitklatschten. Hinreißend auch die Sequenzen der AG „Tanz“, wo sich die Studentinnen beim Shopping im Innern von orangen Tunnelröhren dreimal zu Second-Hand-Models mausern oder, nach letzten Endes erfolgreichem Studium, die WG-Typen ihre Bücher in blaue Papiertonnen entsorgen.
Die Spielleiterin ließ ihren Akteuren bei den Texten freien Raum, und die nützten ihn für witzige Studenten-Dialoge, die ihnen viel Beifall und Lacher einbrachten. Dann wieder wurde es anrührend, wenn Sophia Zoglauer zur Gitarre einfühlsam eine Ballade von Kate Nash vortrug, um die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Suzane und Norbert lyrisch zu untermalen.Die Spielleiterin ließ ihren Akteuren bei den Texten freien Raum, und die nützten ihn für witzige Studenten-Dialoge, die ihnen viel Beifall und Lacher einbrachten. Dann wieder wurde es anrührend, wenn Sophia Zoglauer zur Gitarre einfühlsam eine Ballade von Kate Nash vortrug, um die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Suzane und Norbert lyrisch zu untermalen.
Der abwechslungsreiche Abend im Bewegungstheater des Gymnasiums entführte die Zuschauer gar ins Reich des Fantastischen: Aliens aus der Tanz-AG umhüllten die ahnungslosen WG-Studenten mit geheimnisvoller Zauberfolie – ein Nachhall zur Vorlesung des gestrengen Uni-Professors (Thomas Hofbauer) über die Außerirdischen. Die Schüler der AG „Theatertechnik“ um Studienrat Michael Schmelmer leisteten auch in dieser Szene präzise technische Hilfestellung mit Beamer-Projektionen auf der Riesenleinwand über der Aula-Bühne oder eingespielter Musik. Effektvoll waren auch mehrere Szenen mit Schattenspiel: Die Zuschauer erlebten so die Studenten beim Kochen in der WG oder unter Stress bei Prüfungen an der Uni.

Die gingen gut aus, und natürlich war nach bestandenem Examen eine fetzige WG-Party angesagt, in der die Q11-Schauspieler ihre Spielfreude, die Tanzgruppen noch einmal ihr ganzes Können zeigen durften. Besonders viel Beifall ernteten die hübschen Burschen aus der Q11, wo Samet Mizrak sogar durch Hip-Hop-Einlagen begeisterte. Oberstudiendirektor Martin Friedl konnte am Schluss des unterhaltsamen Abends bei seinem herzlichen Dank an alle Akteure auch stolz darauf verweisen, dass sich Ausbildung am Gymnasium nicht nur an den Verstand, sondern auch ans Herz und die vielfältigen künstlerischen Talente der Schüler richtet – was nach diesem Abend niemand bezweifeln wird. (Text und Fotos: F. Würzner)