Nun ist es soweit: in wenigen Wochen werden fünf Bienenvölker in unser neues Bienenhaus einziehen. Die Schulimkerei ist mit ihrem neuen Zuhause für die Bienen zu einem kleinen Schmuckstück der Schule geworden, worüber sich die gesamte Schulgemeinschaft freut. „Ich hätte nie gedacht, dass die Schulbienen einmal ein so tolles Haus bekommen würden“, äußert sich Michael Schmelmer, Mitarbeiter der Schulleitung, welchem die Bienen sehr am Herzen liegen.

Bienen haben an unserer Schule schon eine lange Tradition. Über Jahrzehnte hinweg betreute der ehemalige und bereits pensionierte Lehrer Bernhard Holzapfel mit viel Hingabe die Schulbienen und versorgte die Schulgemeinschaft immer mit frischem Honig. Im Schuljahr 2017-19 bot Michael Schmelmer ein eigenes P-Seminar mit dem Thema „Linprun-Bienen an der Schule“ an, bei dem sich Schülerinnen und Schüler der Oberstufe intensiv mit dem Thema Bienen auseinandersetzten. Zudem gaben die Schulbienen den Anlass, sich 2021 um ein von der EU gefördertes Erasmus+-Projekt zu bewerben. Das Projekt mit dem Titel Bee Important gibt den Schülern der jeweils neunten Jahrgangsstufe die Möglichkeit, internationale Erfahrungen zu sammeln, indem sie sich mit dem Projektthema „Biene“ im Unterricht beschäftigen und sich darüber mit Gleichaltrigen aus den Partnerschulen in Spanien, der Slowakei sowie aus zwei Schulen aus Tschechien in der Verkehrssprache Englisch austauschen. Zudem gibt es an der Schule seit einigen Jahren den Wahlkurs Schulimkerei unter der Leitung von Maria Klement, die sich mit höchstem Engagement den Bienen annimmt. Neben der Arbeit mit und an den Bienen, produziert und vermarktet die Schülergruppe der Schulimkerei eigene Honigprodukte wie Wachskerzen, Wachstücher, Lippenbalsam, Honigbonbons und Honigseifen.

Bienenfreundliche Bepflanzung

Um den Bienen ausreichend Nahrungsquellen zu bieten, wurden im Laufe der vergangenen zwei Schuljahre unter der fachkundigen Anleitung von Kreisfachberater Klaus Eder mehrere Pflanzaktionen durchgeführt. So wurde ein Lindenbaum im Pausenhof des Gymnasiums gepflanzt, eine bienenfreundliche Blumenwiese angelegt und bienenfreundliche Stauden am neuen Bienenstandort angebaut. Außerdem bietet Elke Wilhelm aktuell das P-Seminar „Flower-Power – Was Wildblumen leisten“ für Schüler der Oberstufe an. Die Schülergruppe setzt sich unter anderem intensiv mit bienenfreundlichen Pflanzen auseinander. Zudem wurde von den Schülern ein Insektenhotel errichtet.

Zusammenarbeit mit der Berufsschule Regen

Um jungen Menschen optimale Bedingungen zu bieten, mit und von den Bienen zu lernen, entstand auch der Wunsch, den in die Jahre gekommenen Bienenstand durch ein neues Bienenhaus zu ersetzen. Kreisfachberater Klaus Eder stand dabei sofort mit Rat und Tat zur Seite. Er stellte den Kontakt zu den Zimmerern der Berufsschule Regen her. Die Fachoberlehrer Reinhard Dirmeyer und Florian Sedlmeier waren von der Idee, mit Schülern des ersten Ausbildungsjahres (Berufsgrundschuljahr Zimmerer) das Bienenhaus im Rahmen einer Projektarbeit zu planen und zu fertigen, sehr angetan und erklärten sich bereit, die Projektidee in die Tat umzusetzen. „Die Begeisterung der Zimmerlehrlinge merkte man von der ersten Minute an“, so Sedlmeier. Das Berufsgrundschuljahr ist der Start in eine Zimmerer- oder Schreinerlehre und findet in Vollzeit an der Berufsschule Regen statt. „Für das kommende Schuljahr können sich Interessierte noch jederzeit anmelden, wobei ein Ausbildungsbetrieb zum Start keine Voraussetzung ist. Dieser kann auch noch während des Berufsgrundschuljahres gefunden werden“, erklärt Sedlmeier weiter.

In den letzten Schulwochen war es dann so weit: Das Gärtnerteam von Kreisfachberater Eder stellte das Fundament für das neue Zuhause der Linprun-Bienen her. Zudem wurden die vorgefertigten Bauteile, welche die Schüler an der Berufsschule gezimmert hatten, angeliefert. Über mehrere Tage hinweg kamen die Berufsschüler zusammen mit ihrem Lehrer Florian Sedlmeier zum Gymnasium. Sie bauten mit viel Hingabe und Einsatzbereitschaft das neue Bienenhaus auf und konnten so ihr theoretisches Wissen, welches sie im Laufe des Schuljahres erworben hatten, in die Praxis umsetzen. Schulleiter Martin Friedl freut sich zusammen mit der Schulgemeinschaft sehr über das neue Bienenhaus und bedankt sich für das großartige Engagement aller Beteiligten sowie für die ausgezeichnete und gewinnbringende schulartübergreifende Zusammenarbeit.

Der Bau des Bienenhauses war nur möglich, da eine Reihe von Sponsoren das Projekt großzügig unterstützen. Das Sägewerk Fischl (Aumühle, Kollnburg) spendete das Holz für die Verschalung. Von Josef Ruderer (Regen-Neusohl) stammen die Dachziegel. Auch Kreisfachberater Klaus Eder mit seiner Expertise und sein Gärtnerteam leistete immer wieder wertvolle Hilfe. Allen Unterstützern und Helfern sei an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich gedankt.