„Damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, freute sich Jorina Schmelmer, als das Ergebnis bei der Preisverleihung des Wettbewerbes „Lebe Schule Respektvoll“ in München am Montagnachmittag feststand. Für den Theaterworkshop mit Flüchtlingen unter dem Motto „Verständigung ohne Sprache“ hat die Gruppe „Schule mit Courage“ vom Dominicus-von-Linprun-Gymnasium unter den Gymnasien den ersten Platz gewonnen.

Mit dem Thema „Lebe Schule Respektvoll“ hatten die bayerischen Landesschülersprecher den Wettbewerb im letzten Schuljahr bewusst offen gehalten und konnten sich daher auch über eine große thematische Bandbreite von über 100 eingesendeten Projekten freuen.

Dass Toleranz und Respekt unumstößliche Werte unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung sind, stellte Ministerialrat Ralf Kaulfuß in den Mittelpunkt seiner Laudatio: „Obwohl diese Werte Voraussetzung für ein friedliches Miteinander in der Welt sind, ist es leider keine Selbstverständlichkeit, dass sie auch gelebt werden“, gab er zu bedenken und erinnerte an Beispiele wie Mobbing, aber auch extremistische Hetzkampagnen in den sozialen Netzwerken oder fremdenfeindliche Übergriffe. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler in den bayerischen Schulen trage dazu bei, in der Gesellschaft etwas voranzubringen. „Ihr zeigt, wie man Demokratie lebt und seid damit auch wichtige Vorbilder für eure Mitschüler“, bestärkte er die Jugendlichen.

Martin Becher vom Bayerischen Bündnis für Toleranz, dem diesjährigen Kooperationspartner des Wettbewerbs, definierte Toleranz als Gegenbegriff zur Menschenfeindlichkeit von Rechtsextremisten, gegen die man sich vor allem präventiv und proaktiv einsetzen müsse.

Insgesamt wurden zehn Schulen aller Schularten ausgezeichnet sowie ein Sonderpreis für ein schulartenübergreifendes Projekt vergeben. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Chor des Edith Stein Gymnasiums aus München. Neben einer Urkunde erhält die Gruppe „Schule mit Courage“ auch ein Preisgeld, das die Schüler für zukünftige Projekte einsetzen möchten. Die betreuende Lehrkraft Bettina Wensauer freut sich mit ihren Schülern über die Anerkennung, besonders aber auch darüber, dass sich einige der Schüler inzwischen sogar privat ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit engagieren.

 

Von Ralf Kaulfuß (li.) und der Landesschülersprecherin der Gymnasien (re.) nehmen die Vertreter von „Schule mit Courage“ Julian Schnitzbauer (Q11), Kerstin Vogl (Q12), Jorina Schmelmer (Q11), Jonas Fuhrmann (Q12), Bettina Wensauer und Moritz Gierl (Q12) die Auszeichnung in den Räumen des Kultusministeriums in München entgegen.