Knapp drei Wochen später als ursprünglich geplant, unter besonderen Hygienevorschriften und dann auch noch mit kurzfristig ausgetauschten Aufgabenstellungen – aller Widrigkeiten zum Trotz konnten am Mittwoch endlich die Abiturprüfungen für 82 Schülerinnen und Schüler beginnen. Fünf Stunden hatten sie Zeit, um eine Aufgabe aus dem Bereich Epik, Drama oder Lyrik zu bearbeiten oder sich erörternd mit Sachtexten auseinanderzusetzen. Für den Gebrauch der Duden standen Desinfektionsmittel und Handschuhe bereit, vorsorglich hatten aber die meisten Schüler ein eigenes Lexikon mitgebracht. Als „fair gestellt“ und „gut machbar“ empfanden die Kursleiter die Aufgabenstellungen, denn Texte von Eichendorff, Kafka oder Kehlmann zählen durchaus zu klassischen Themen. „Die Schüler waren in den letzten Wochen sehr fleißig, sie waren den Aufgaben sicher gewachsen“, ist Deutschlehrerin Corinna Schürzinger überzeugt. In den Wochen des Unterrichtsausfalls und auch danach gab es verschiedene Online-Lernangebote, wie etwa spezielle Sprechstunden für Kleingruppen, in denen themenspezifische Fragen besprochen wurden, und die von den Schülern gerne genutzt wurden. Die Erleichterung nach der Abgabe stand den Schülern ins Gesicht geschrieben und zufriedene Äußerungen wie „Es hätte schlimmer kommen können.“, „Ich habe ein gutes Gefühl!“ oder ein simples „Basst scho“, klangen durch die Turnhalle. Dass sich die Schüler in diesem Jahr leider nicht in die Arme fallen konnten, zählt auch zu den widrigen Umständen der Corona Pandemie.
Am Dienstag geht es mit dem Mathematikabitur weiter, nächsten Freitag stehen die Prüfungen im Drittfach an, und das Kolloquium startet nach den Pfingstferien.