Bewerbungstraining unter realen Bedingungen
Zwei spannende Tage beim Assessment Center für die Q11
Wie schon seit einigen Jahren fand auch dieses Jahr wieder ein Assessment Center für die Q11 statt. Unter Leitung von StR Mark Nelz und Birgit Nistler von Nistler Consulting waren die 88 Schülerinnen und Schüler für zwei Tage vom regulären Unterricht befreit, um auf das Leben nach der Schule vorbereitet zu werden.
Durch dieses Übungs-Assessment Center konnten die jungen Leute bereits vorab einen Blick auf die Aufgaben eines realen AC werfen und wissen nun zumindest größtenteils, was auf sie zukommen wird, sollten sie in ihrem Berufsleben einmal damit konfrontiert werden. Ein Assessment Center ist ein Verfahren zur Personalauswahl, das von immer mehr Firmen praktiziert wird. Dabei werden die Bewerber über einen längeren Zeitraum unter dem wachsamen Blick geschulter Beobachter in verschiedenen Kategorien wie Auftreten, Rhetorik oder Lösungsorientierung bewertet. Am Ende hat der Kandidat mit dem Profil, welches am nächsten am Wunschprofil des Unternehmens liegt, die höchsten Einstellungschancen. Während der zweitägigen Veranstaltung des Gymnasiums wurden in sechs Kleingruppen mit je einem Mitglied des Projektteams aus der Q12 verschiedene Übungen durchgearbeitet: Gruppendiskussionen, Argumentationen, eine Selbstpräsentation anhand eines Bildes sowie der gefürchtete „Postkorb“, bei dem innerhalb einer halben Stunde der übervolle Postkorb eines wichtigen Mitarbeiters einer Institution bearbeitet werden muss. Dabei gilt es, Aufgaben richtig zu delegieren und Termine zu koordinieren.
Bei dieser Schulveranstaltung ist es natürlich auch ein Hauptanliegen, den Schülern eine Chance auf engeren Kontakt zu Firmen und Unternehmen der Region zu bieten. An beiden Tagen fanden vormittags Vorträge von Referenten aus verschiedenen Berufsrichtungen statt. Bianca Kruska, Fachschwester für Intensivmedizin, erzählte über die verschiedenen Ausbildungsfelder der Arberlandkliniken Zwiesel-Viechtach. Anschließend referierte Tobias Niedermaier, Diplom Rechtspfleger am Amtsgericht Viechtach, über seinen Beruf, den LPA-Test, den man bestehen muss, um diesen Werdegang einschlagen zu können, und über seine Studienzeit in Starnberg. Alexander Glasl von Rohde & Schwarz wurde während seines Vortrages über die beruflichen Möglichkeiten in diesem Unternehmen unterstützt von den beiden dualen Studenten Johannes Braun, Maschinenbau, und Simon Brunner, Angewandte Informatik, die gerade mitten in ihrem Studium stecken und so ein realistisches Bild vermitteln konnten. Markus Völkl vom Polizeipräsidium Niederbayern erzählte aus dem Leben eines Polizisten, von den verschiedenen Hürden, die es zu erreichen gilt, um diesen häufig geäußerten Berufswunsch wirklich zu realisieren und von den verschiedenen Fachrichtungen und Spezialisierungsmöglichkeiten. Krystian Plazuk von t.con in Plattling schließlich referierte über die Möglichkeit, das teils geliebte, teils gehasste Schulfach Informatik zum Beruf zu machen – die Firma bietet SAP-Beratung an.
Abschließend lässt sich nur sagen, dass das Assessment Center am DvLG mittlerweile aus gutem Grund schon zur Tradition geworden ist, auch wenn den Schülerinnen und Schülern der Wert dieser Veranstaltung oft erst bewusst wird, wenn sie wirklich zu einem AC eingeladen werden. Wenn man weiß, was einen erwarten wird, kann das nur von Vorteil sein.
Text: Anna Fleischmann, Q12