Zum dritten Mal in Folge erreichte unsere Schulschachmannschaft den Titel Niederbayerischer Vizemeister. 2023 und 2024 geschah das in der Wettkampfgruppe II, 2025 in der Wettkampfgruppe I (unter 19 Jahre). Dieses Jahr verpasste die bewährte Besetzung (v. l. n. r.) mit Lukas Meier, 12b, am ersten Brett, Johanna Lacombe, 9b, am zweiten Brett, dem amtierenden U14- Einzelmeister in Niederbayern Fabian Köppl, 8b, am dritten Brett und Tassilo Berndl, 12b, am vierten Brett die Meisterschaft nur denkbar knapp. Dabei gewann Lukas am ersten Brett all seine Partie, Johanna verlor nur eine. Das Duell gegen den späteren Sieger ging unentschieden aus, hätte aber gewonnen werden können. Zum Sieg fehlte nur ein wenig Abgebrühtheit!
Christoph Heiduk
aus einem Artikel von Ingrid Frisch, PNP vom 04.03.2025:
Viechtach. In der Aula und auf den Gängen herrscht lebhaftes Gewusel, es wird geratscht und gelacht. So verbringen die meisten Schüler des Dominicus-von-Linprun-Gymnasiums ihre Pause. In der Bibliothek aber ist es ruhig. An mehreren Tischen wird Schach gespielt. Dieser Denksport fasziniert auch Johanna Lacombe (14), Fabian Köppl (13), Lukas Meier (18) und Tassilo Berndl (16).
Das Quartett ist talentiert: Bei den Niederbayerischen Schulschachmeisterschaften in Dingolfing haben die Vier kürzlich eine Silbermedaille geholt. Über 3150 Kinder und Jugendliche waren in der Stadthalle zum größten Schachturnier Niederbayerns angetreten. Nach sieben spannenden Runden, die jeweils 40 Minuten dauerten, standen die Viechtacher in der Wertungsklasse 1 hinter dem Maristen-Gymnasium Furth auf dem zweiten Platz. Auch in den beiden vergangenen Jahren waren sie Vize-Meister geworden.
Diesmal hat Lukas Meier am ersten Brett all seine Partien gewonnen, Johanna Lacombe hat nur eine verloren. „Die Meisterschaft haben sie denkbar knapp verfehlt“, sagt ihr „Trainer“ Christoph Heiduk. Der stellvertretende Schulleiter ist der Betreuer der Schachgruppe am Gymnasium. Das Duelle gegen den späteren Sieger der Schulmeisterschaft hätte laut Heiduk mit etwas Abgebrühtheit gewonnen werden können.
Einmal pro Woche trifft sich der Schulschachgruppe am Nachmittag für zwei Stunden. Seit über zehn Jahren bietet Heiduk diesen Wahlkurs an. Ein gutes Dutzend Schüler, darunter zwei Mädchen, aus allen Jahrgangsstufen nutzt das Angebot. „Manchen tut’s gut, zur Ruhe zu kommen“, beobachtet der Pädagoge, der Geschichte, Deutsch und Geografie unterrichtet. Wie ihn fasziniert die jungen Schachspieler das abstrakte, systematische Denken. „Konzentration ist eine Herausforderung, und die kann man trainieren“, weiß Tassilo Berndl. Das helfe ihm auch im Alltag, ergänzt Lukas Meier: Man kann runterfahren.“
In seiner Familie hat niemand Schach gespielt. Er hat es sich selbst beigebracht, mit Youtube-Videos. Ale anderen aus dem erfolgreichen Schulschach-Quartett haben es von ihren Vätern gelernt. Fabian hat schon als Kleinkind mit seinem Vater gespielt. Ihn zu besiegen war sein großes Ziel: vor Jahren hat der 13jährige es erstmals geschafft. Tassilo erinnert sich, dass er schon als Drei- oder Vierjähriger mit seinem ‚Vater, Leiter einer Jugendgruppe in einem Schachclub, gespielt hat. Die vier Talente trainieren nicht nur in der Schulschach AG und in Vereinen, sondern auch online samt anschließender Analyse. „Das bringt wirklich voran“, versichert Johanna.
Dass bei den ersten Zügen offen ist, wie sich ein Spiel entwickelt, dass es „mehr Möglichkeiten als Sterne in der Galaxie“ gebe, das ist für Lukas das größte Faszinosum beim Schach. Besondere Züge finden, dem Gegenspieler Fallen stellen, all das macht für Johanna den Reiz aus.
Bei aller Liebe zur Konzentration und abstraktem Denken sind die vier Meisterspieler aber keine vergeistigten Freaks, sondern Jugendliche, die auch andere Hobbys pflegen. Johanna ist bei der Wasserwacht aktive, Lukas und Tassilo spielen Fußball, und Fabian ist gerne mit seinem Bruder draußen unterwegs.