Gespannt und erwartungsvoll richteten sich die Blicke in der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula bei der Begrüßung auf den Organisator Michael Pollwein. Dieser kündigte ein buntes und abwechslungsreiches Programm an, bei dem für jeden Besucher etwas dabei sein sollte. Und er versprach nicht zu viel: Die im Rahmen der Sommerserenade von den Ensembles und Chören dargebotenen vielfältigen „Klassiker“ aus verschiedenen Zeiten und Genres begeisterten das Publikum und sogar die Premiere eines fächerübergreifenden Filmprojekts durfte nicht fehlen.

Letzteres hatten Britta Wahlers und Isolde Pollwein mit den Kunstklassen der 8. Jahrgangsstufe gestaltet, bei dem die Jugendlichen von der Ideenentwicklung über Text und Komposition der Musik bis zu Aufnahme und Videoschnitt alles selbst umgesetzt und unter das Motto „Together we are a team“ gestellt hatten. Entstanden ist damit in ausdrucksvollen Bildern ein starkes Plädoyer dafür, Mauern einzureißen und für Demokratie einzutreten.

Cineasten kamen darüber hinaus mit Klassikern der Filmmusik auf ihre Kosten: Aus „Mary Poppins“ versüßte der Unterstufenchor mit einem „Löffelchen von Zucker“ den Zuhörern den Abend und es war, als würden Pferde ungebändigt und frei durch die Aula galoppieren, als das Orchester aus „Spirit: Stallion of the Cimarron“ „Homeland“ des großartigen Hans Zimmer auf die Bühne brachte.

Zeitgenössische romantische Melodien aus Rock- und Popmusik ließen so manchen Besucher mitsummen oder mitsingen, denn der Mittel- und Oberstufenchor nahm sie mit im „Caravan of Love“ und verwöhnte die Ohren mit „Say You Won’t Let Go“ ebenso wie das Orchester mit „All of Me“ und der Unterstufenchor mit „Another Love“ von Tom Odell und „Something just like this“ von The Chainsmokers und Coldplay.

Richtig in Bewegung gerieten mitwippende Füße bei den Beiträgen der AG Volksmusik, die mit Steirischen, Klarinetten, Gitarre und Kontrabass den „Oreisser“ und den „Altenberger Boarischen“ zum Besten gaben.

„Mamma Mia!“, dachte sich so mancher Besucher bei dem beeindruckenden „ABBA Forever!“-Medley des Mittel- und Oberstufenchores, das träumerisch mit „Fernando“ begann und alle mit „Waterloo“ und „Dancing Queen“ mitriss.
Die Vielfalt der Beiträge der Sommerserenade bereicherte Finn Michl, 11 b, der im Anschluss ans Konzert mit Verstärkung am Schlagzeug für gekonnte musikalische Umrahmung des sich anschließenden Schulfests sorgte und auf der Bühne mit Markus Weiß auch einen Ausflug nach Schweden unternahm: „Sqare Hammer“ der Metal-Band Ghost vereinte perfekt Gitarre und in Gesang.

Große Klassik bot das Orchester mit dem Allegro und dem Menuett aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Eine kleine Nachtmusik“ (KV 525) sowie dem Andante op. 65 Nr. 3 von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Die Vielfalt und Fülle der beeindruckenden Kompositionen Ludwig van Beethovens bereicherte das Programm gleich zweimal: Felix Baumgartner, 7 a, spielte gekonnt ein „Allegretto“ am Flügel und das opulente Finale wurde an diesem Abend von den Streichern der Schule rein instrumental gestaltet. Mit „Freude, schöner Götterfunken“ aus der berühmten Symphonie Nr. 9 ertönte der fulminante Klang der Streicherklassen 5 und 6, des Wahlunterrichts Violine und des Orchesters, der die Zuhörer beeindruckte.

Wie Musik die Menschen auf der Welt verbindet und beliebte Ohrwürmer von Bayern bis Afrika geschätzt werden, erläuterte Herr Essowè Tchinguilou aus Togo, der an diesem Tag in Begleitung von Frau Margret Kopp am Gymnasium Viechtach zu Gast war. Bereits am Vormittag hatte er den Fünft- und Sechstklässlern von den ihm als Waisen ermöglichten Chancen durch die Unterstützung mit einer Patenschaft von Aktion PiT Togohilfe e. V. und seiner Arbeit heute in Togo als Projektleiter berichtet und sich anschließend in einem Interview den vielfältigen Fragen der Gymnasiasten gestellt. Abends genoss er – wie die etwa 400 weiteren Besucher – das sommerliche Konzert. 50 Prozent der zu diesem Anlass gesammelten Spenden gingen – wie auch schon aus der Theateraufführung in der Woche zuvor – an das Kinder-Schulspeisungsprojekt KiSS in Togo. Damit können an der Partnerschule in Djegbakondji insgesamt 2780 Essen finanziert werden. Die andere Hälfte fließt in die musikalische Arbeit an der Schule, die mit großem Engagement, viel Liebe und stets mit einem ansteckenden Lächeln vom Ehepaar Pollwein und Sonja Petersamer in den vielfältigen Angeboten gestaltet wird.

Auch Schulleiter Martin Friedl freute sich sehr über die hohe Qualität der Beiträge des Abends, für die er sich bei allen Mitwirkenden bedankte und zu denen er treffend feststellte: „Guad war’s und guad do had’s!“

Corinna Schürzinger