Die Überraschung und Freude waren groß, als die Klasse 5b der Mittelschule Viechtach und die Kunstklasse 5 des Dominicus-von-Linprun-Gymnasiums beim Wettbewerb „(teachers) make the dfifference“ nicht nur den 3. Platz, sondern auch den Publikumspreis gewannen. Die Preisverleihung fand am 8. Oktober an der Universität Passau statt. In ihren Ansprachen lobten die Redner die tollen Arbeiten und betonten die Besonderheit der schulartenübergreifenden Zusammenarbeit.
Das Projekt mit dem Titel „Verbindungslinien“ wurde von Tanja Pfeffer (Mittelschule) und Britta Wahlers (Gymnasium) initiiert. Mit viel Engagement entwickelten die beiden Lehrkräfte die Idee, Schüler beider Schulen durch Kunst zusammenzubringen. Ziel war es, kreative Ausdrucksformen zu fördern und den Austausch sowie die Gemeinschaft zwischen den Schulen zu stärken. Die im Lauf des vergangenen Schuljahres entstandene Verbindung ist nun für ein Jahr an der Universität sichtbar. Auf einem 10 Meter langen Banner spannen sich die „Verbindungslinien“ über mehrere Stockwerke eines Treppenhauses.
Für die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule war es die erste Vernissage, die sie miterleben durften und man sah ihnen die Begeisterung über den Erfolg an. Kunstlehrerin Tanja Pfeffer begleitete ihre Klasse zur Veranstaltung und zeigte sich sichtlich stolz auf ihre Schützlinge: „Sie haben mit Teamgeist und Leidenschaft gearbeitet, die Zusammenarbeit hat das Projekt zu etwas ganz Besonderem gemacht.“ Das fand auch das Publikum bei der Preisverleihung, das mittels QR Code-Abstimmung den Viechtachern auch noch den Publikumspreis verlieh.
Martin Friedl, der die Kooperationen zwischen den Schularten ausdrücklich unterstützt, betonte: „Das dreigliedrige Bildungssystem darf kein wertendes Bildungssystem sein, auch wenn unterschiedliche Fertigkeiten und Kompetenzen vermittelt werden. Gerade im Bereich Kunst, Musik und Sport gibt es in allen Schularten große Talente.“
Ausgangspunkt des Projekts waren die Fragen: Was macht gute Lehrkräfte aus? Wodurch kann eine Lehrkraft den Unterschied machen? Auf der Suche nach Antworten wurde gemeinsam gemalt und gelacht, wodurch die Grenzen zwischen Schulformen und Altersgruppen spielerisch überwunden wurden. Die Schüler lernten, dass Meinungen und Erfahrungen auch künstlerisch dargestellt werden können. Ein Höhepunkt war das gemeinsame Farbenfest zum Abschluss des Schuljahres. Dabei erlebten die Kinder „Kunst am eigenen Leib“ durch Action-Painting, eine Wasserfarbenschlacht und ein Holi-Festival mit bunten Farbpulvern. Künstlerin Britta Wahlers betonte: „Farben können verbinden – und genau das haben die Kinder gespürt.“
Der Wettbewerb wird von der Universität Passau in Kooperation mit dem Zentrum für Lehrkräftebildung und Fachdidaktik (ZLF) sowie der Professur für Kunstpädagogik und Visual Literacy in Kooperation mit dem Ars Electronica Center (Linz) ausgerichtet. Der Künstlerbedarf boesner stiftete Sachpreise für alle Teilnehmenden.
Die Auszeichnung würdigte nicht nur die Leistungen der Kinder, sondern auch die ihrer Lehrkräfte, die durch ihre Initiative und Kreativität einen spürbaren Unterschied im Leben der Schülerinnen und Schüler bewirken.
Bettina Wensauer