Die Bedeutung der Demokratie mit Schülern zu erkunden und die Bedrohung durch Extremismus zu thematisieren ist derzeit – vielleicht mehr denn je – von großer Bedeutung. So kam die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ der Friedrich-Ebert-Stiftung gerade zum richtigen Zeitpunkt nach Viechtach. Zwei Wochen lang war sie für Schülergruppen und externe Besucher zugänglich.

Die Schulsozialpädagogin Stefanie Seipel (DvL) übernahm gemeinsam mit den Jugendsozialarbeiterinnen Jana Bonke (Paul-Maurer-Schule) sowie Katja Mayerl (Mittelschule) die Organisation sowie die Koordination der Besucher während der zweiwöchigen Dauer. Rund 200 Schüler aus Viechtach besuchten die informative und anregende Ausstellung. Sie  wurden dabei zum Teil von Zwölftklässlerinnen des Gymnasiums fachkundig begleitet. Diese Peer-to-Peer-Betreuung förderte nicht nur das Verständnis für die Themen und die Diskussionsbereitschaft, sondern stärkte auch das Verantwortungsbewusstsein der älteren Schüler. Auch Schüler aus der der Oberstufe der Paul-Maurer-Schule, Sonderpädagogisches Förderzentrum, besuchten mit ihren Lehrkräften die interaktive und informative Ausstellung. Schulleiterin  Birgit Heigl-Venus unterstützt jegliche demokratiefördernde Aktionen, da Wissen über demokratische Werte die eigene Bedeutung der Mitbestimmung in der Gesellschaft anregt und das Verständnis für Demokratie vertieft. „Die Jugendlichen sollen unabhängig von der Schulart ermutigt werden, sich für eigene Überzeugungen einzusetzen und gleichzeitig unterschiedlichen Meinungen mit Empathie und Respekt zu begegnen“, betont sie im Gespräch. Wichtig seien Begegnungen ohne Vorurteile, gemeinsame Ziele und Mut zur Verantwortung.

Bei der Eröffnungsveranstaltung sprach Birgit Maier vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung unter anderem über die Themen Holocaust und Antisemitismus. Sie ging auf extremistische Gefahren für die Demokratie ein und zeigte Handlungsstrategien gegen einen Rechtsruck auf. Besonders alarmierend war ihre Erwähnung der rund 4000 Plattformen im Internet, die extremistische Inhalte geschickt für jugendliche Nutzer aufbereiten. Diese digitalen Räume stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Werte der Demokratie dar und erfordern ein aktives Handeln von Seiten der Bildungseinrichtungen.

Schulleiter Martin Friedl betonte, dass extreme Positionen immer nur vereinfachte Antworten geben. Er plädiert dafür, im gesellschaftlichen Diskurs gemeinsam nach Kompromissen zu suchen und die soziale Gerechtigkeit sowie eine nachhaltige Entwicklung wieder mehr in den Mittelpunkt unseres Handelns  zu rücken. „Nur wenn wir aus der Geschichte lernen, können wir die Welt dauerhaft positiv verändern. Die deutsche Geschichte im Besonderen lehrt uns, welche Folgen übersteigerter Nationalismus und Rechtsradikalismus haben können.“ Umso wichtiger ist es, aktiv für die Werte des Grundgesetzes einzutreten.

Das Fazit der Organisatorinnen unterstreicht, dass solche Veranstaltungen nicht nur zur Sensibilisierung der Schüler beitragen, sondern auch als Anlass sind für einen intensiven Austausch und eine zuweilen auch kontroverse Diskussion über gesellschaftliche Herausforderungen.