Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein großes Anliegen am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium Viechtach und zielt darauf, die Kinder und Jugendlichen zukunftsmutig zu machen und zu einem reflektierten und eigenverantwortlichen Gestalten zu befähigen, was auch ein aktuelles, aus dem Deutschunterricht entstandenes Projekt beweist:

Angeregt durch die Lektüre „Tuvalu. Bis zum nächsten Sturm“ von Carolin Philipps setzte es sich die Klasse 6 a als Ziel, die Stabilisierung der Küsten im Südpazifik durch Pflanzung von Korallen unter dem Motto „Schöpfung bewahren“ zu unterstützen. In vielfältigen Portfolioaufgaben zur Geschichte der 15-jährigen Tahnee, die mit dem Untergang ihres Heimatlands konfrontiert ist, erfuhren sie, wie bedroht diese Inseln vom ansteigenden Meeresspiegel, Monsterwellen und zunehmende Stürme sind und wie die Menschen mit ihrer reichen Kultur dort darauf reagieren.

„Uns ist die Situation im Südpazifik nicht egal. Der gesamte Erlös unserer Aktionen wird an Missio gespendet, ein Hilfswerk, welches mit dem Geld die Pflanzung von Korallen, die Aufforstung mit Mangrovenbäumen und den Bau kleiner Biogasanlagen finanziert, um zum Erhalt der Pazifischen Inseln beizutragen“, stellt eine Gruppe von Schülerinnen fest. „Ich will nicht sagen müssen, dass ich nur rumgestanden bin und nichts gegen den Klimawandel gemacht habe.“ „Die Kinder dort sollen die gleichen Rechte wie wir haben und nicht in Armut und ständiger Angst vor Zerstörung ihrer Heimat leben müssen.“ Diese Statements der Jugendlichen zeigen, wie verantwortungsvoll sie mit unserem Planeten und ihrer persönlichen Zukunft umgehen.

So wurden gemeinsam Ideen entwickelt, wie die Umweltschutzaktion umgesetzt werden könnte: Ein leeres Schraubdeckelglas wurde zum Spendenglas recycelt. Es wurde miteinander überlegt, wie der Strom ökologisch nachhaltig produziert werden kann bzw. wofür die Restwärme noch sinnvoll genutzt werden kann, wenn Kuchen für einen Verkauf gebacken werden. Die Hauptorganisatorinnen handelten dabei sehr überlegt: Als Preisschild wurde der Kartonrücken eines alten Schulblocks verwendet, keine Aushänge wiesen auf die Aktion hin, sondern eine selbstverfasste Infomail wurde an die Schulgemeinschaft verschickt. Darüber hinaus sollten Müll konsequent vermieden und am Ende keine Lebensmittel weggeworfen werden. Ein Plan, der aufging: Mit dieser und weiteren Aktionen sammelten die Gymnasiasten insgesamt 444,44 Euro und haben damit auch Selbstwirksamkeit erfahren.

Den Abschluss der mit einem langfristig angelegten und fächerübergreifenden Ansatz von Lehrerin Corinna Schürzinger gestalteten Unterrichtssequenz bildete ein Besuch im CineVIT im Rahmen der bayernweiten Schulkinowochen. Mit dem Film „2040 – Wir retten die Welt!“ des preisgekrönten Dokumentarfilmregisseurs Damon Gameau erhielten die Schüler vielfältige Inspirationen, wie wir mit verantwortungsvollem Handeln und bereits existierenden Technologien in kleinen Schritten die Welt zu einem lebenswerteren Ort machen können – jetzt und auch in Zukunft.

Corinna Schürzinger