Musik und Dank zum Jahresausklang am Gymnasium

Für viele ist Weihnachten auch ein Anlass zur Rückschau und zum Danken. Martin Friedl, der neue Schulleiter am Dominicus-von-Linprun-Gymnasium, gab bei der Begrüßung der Gäste zum diesjährigen Vorweihnachtskonzert in der Aula solchen Gedanken Ausdruck. Er würdigte die Arbeit und den Einsatz aller in der Schulfamilie, von den Schülern und ihren Eltern bis zum Kollegium, vergaß dabei auch nicht die Verwaltung. Extra-Applaus bekam der bescheidene Helfer des Hausmeisters, der in den Außenanlagen für Sauberkeit sorgt und seinen Teil zum Gelingen des Projekts „Schule mit Herz und Verstand“ beiträgt. Einen Lacher erntete der neue Chef am Ende mit dem drastischen, aber sein Gymnasium lobendes Zitat eines Oberstufenschülers aus einem seiner Unterrichtsbesuche: „Das G8 ist zwar Sch…, aber diese Schul doch net!“

Traditionsgemäß gehörte die Aula-Bühne unter dem erleuchteten Stern von Bethlehem zuerst den Sängern des Unterstufenchors von Chordirektor Sigi Beck. Der Titel des ersten musikalischen Beitrags setzte den Ton für die besinnlich-heitere Programmfolge, die Oberstudienrat Michael Pollwein verantwortete: „Freude macht sich breit“ hieß das Lied der jüngsten Sänger an der Schule und der Solistin Katharina Weiß. Später intonierte der Chor zusammen mit Eva Maier und Nina Sigl das weihnachtliche „Tragt das Licht in die Welt“. Dazwischen freuten sich die auf den Rängen dicht gedrängten Zuhörer über den Klaviervortrag von Annabel Frankenfeld. Die singenden Unterstufenchor musizierte das Orchester I ruhige Melodien. EvergreSechstklässlerin bot ein Menuett von Johann Sebastian Bach. Im Wechsel mit dem frisch und fröhlich ens wie „500 Miles“ und das bekannte „Jingle Bells“ gaben den Jungen und Mädchen des kleinen Orchesters Gelegenheit, die Früchte ihres geduldigen Übens auf Violine und Kontrabass zu zeigen. Der Instrumentalunterricht am Gymnasium ist kostenlos, aber nicht mühelos, entsprechend ermutigend und belohnend war der Beifall der Gäste auch für die Ohrwürmer amerikanischer Weihnachtslieder im Arrangement für Streicher : Das rotnasige Rentier durfte nicht fehlen!

Ernstere Töne schlug Nina Sigl auf dem Piano an und trug einfühlsam Bachs Präludium I vor; auch das große Orchester blieb mit Händels „Feuerwerksmusik“ dem klassischen Fach treu. Eine Besonderheit erlebten die Zuhörer im Zusammenspiel zweiter Kontrabässe durch Christian Mader und Isabella Pany. Letztere zählte neben dem zwischen Chor und Dirigentenpult wechselnden Michael Pollwein wohl zu den meistbeschäftigten Musikern des Abends. Isabella Pany aus der Q12 strich nicht nur den Bass im Orchester II , sondern war auch bei den Auftritten des Mittel- und Oberstufenchors gefragt. Das Spiritual „Somebody’s calling my name“ hob aber zunächst noch eine andere Solistin heraus: Franziska Strasser (Q12) verzauberte mit der Innigkeit ihrer Stimme. Neu war auch der Solopart des Posaunisten Lorenz Treimer aus der 9b, eingebettet in festliche Musik des Orchesters wie in Händels „Wassermusik“ oder eine Komposition von Giovanni Battista Predieri aus dem 18.Jahrhundert. Isabella Pany musizierte mit einem Andante-Satz auch als Solo-Bassistin, bevor sie in einem Concerto aller Musiker der Mittel- und Oberstufe zum feierlichen Abschluss „O Holy Night“ sang. Ihre samtene Stimme und gesangliche Reife zusammen mit der Klangfülle des großen Chors und des Orchesters II setzten einen festlichen Schlusspunkt mit Gänsehaut-Gefühlen der begeisterten Zuschauer. An deren Stelle verteilte Martin Friedl nach dem langen Schlussapplaus Lob und Präsente für die Chor- und Orchesterleiter, die Techniker und SMV-Schüler vom Kuchenverkauf. Der fürsorgliche Schulleiter konnte auch die völlige Gesundung eines Chorbübleins melden, dem es vor Aufregung im Rampenlicht schlecht geworden war: So konnten alle gesund und munter, mit Musik im Ohr und dem Erlebnis eines besinnlichen Weihnachtskonzerts in die Feiertage starten.
(Text F. Würzner)