„Wer sich engagiert, kann etwas bewegen – gerade auch im Kleinen, vor Ort“, gab Mdl Dr. Stefan Ebner bei seinem Besuch Ende letzten Schuljahres den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg. „Unsere Region hat enormes Potenzial – wir leben in einer herrlichen Landschaft, mit Menschen, die anpacken können. Daraus kann viel entstehen.“
Ebner kehrte für einen besonderen Besuch an das Gymnasium Viechtach zurück – jene Schule, an der er vor genau 25 Jahren selbst das Abitur abgelegt hatte. In den Fluren hängen noch Erinnerungen aus dieser Zeit – etwa ein Stillleben, das Ebner damals im Kunstunterricht malte. Doch der Anlass des Besuchs war ein hochaktueller: der Dialog über die Herausforderungen der heutigen Bildungseinrichtungen.
Gemeinsam mit Schulleiter Martin Friedl sprach Ebner über zentrale Themen wie Digitalisierung, Medienkompetenz, gesellschaftliche Veränderungen und politische Verantwortung. „Mir ist es wichtig, ein direktes Feedback aus der Praxis gerade auch zu diesen Feldern zu bekommen, die ich zu den wichtigsten Zukunftsthemen unserer Gesellschaft zähle.“ betont Abgeordneter Ebner.
Friedl machte deutlich, dass der schulische Alltag immer stärker von digitalen Medien beeinflusst werde – nicht nur positiv. Am Viechtacher Gymnasium herrscht ein Handynutzungsverbot zwischen 8 und 13 Uhr. Zwar kämen Tablets ab der 9. Jahrgangsstufe sinnvoll im Unterricht zum Einsatz, doch die Nutzung von Smartphones und insbesondere sozialer Medien stelle Schulen wie Elternhäuser schon wesentlich früher vor große Herausforderungen. Zum Bedauern des Schulleiters, der Kinder frühestens ab 12 Jahren mit einem Smartphone oder ähnlichem sehen würde und der als Schulleiter gemeinsam mit Lehrerkollegium nicht zuletzt auch mit den negativen Folgen zu kämpfen hat. „Wir beobachten eine massive Ablenkung und Überforderung durch Social Media – und leider auch immer wieder Mobbingfälle unter Schülern.“, so Friedl. Medienerziehung sei wichtig, doch im Alltag fehle es oft grundsätzlich an den nötigen Ressourcen und klaren Strukturen. Das Elternhaus sei nach wie vor Schlüssel und Anker in der Erziehung der Kinder, betonte der Schulleiter. Diese Verantwortung wahrzunehmen, wird für die Eltern unter den aktuellen Rahmenbedingungen jedoch immer schwieriger und damit wachsen die Herausforderungen für die Schule weiter.
Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei Hausaufgaben und schulischen Leistungsprüfungen kam in dem Austausch von MdL Ebner und Schulleiter Friedl zur Sprache. Friedl betonte: „Es ist wichtig, zwischen sinnvollem Einsatz und unlauterer Nutzung zu unterscheiden – und gleichzeitig den Schülern Medienkompetenz sowie Eigenverantwortung zu vermitteln.“
Ein weiteres Thema war der hohe bürokratische Aufwand bei Fördermaßnahmen – etwa bei der Bezuschussung von Tablets. Friedl plädierte für eine Bagatellgrenze bei Ausgaben, um Schulen zu entlasten. Ebner, dem das Thema Bürokratieabbau sehr am Herzen liegt, stimmte dem Schulleiter zu: „Wenn für jeden Euro ein Beleg produziert und verwaltet werden muss, bleibt wenig Zeit für das Wesentliche – nämlich gute Bildung. Das soll nicht sein!“
Anschließend stellte sich Abgeordneter Stefan Ebner den Fragen von zwei elften Klassen – moderiert von Referendarin Tamara Meier. Den Schülern berichtete Ebner von seinem eigenen politischen Werdegang, der mit einem Jugendprojekt der Jungen Union begann: einer Halfpipe für Skateboarder in Viechtach. Auch seinen beruflichen Werdegang zeigte er auf – vom Studium und seine über zehnjährige Tätigkeit in der Wirtschaft bis hin zu seiner Wahl in den Bayerischen Landtag und seinem Arbeitsalltag als Abgeordneter, stets mit Blick auf seine Heimatregion.
In der lebendigen Fragerunde zeigten sich die Schüler interessiert und nachdenklich. Themen wie die Zukunft der Demokratie, der Einfluss extremer politischer Ränder, das bayerische Schulsystem und die Unsicherheit junger Menschen angesichts globaler Krisen wurden offen angesprochen. „Wir brauchen nicht nur gute Beamte – wir brauchen auch mutige Unternehmer und kreative Selbstständige“, betonte Ebner. „Wenn alle nur zum Staat wollen, verlieren wir an wirtschaftlicher Dynamik.“ Umso mehr freute es ihn, dass die persönlichen Zukunftswünsche der anwesenden Schüler ein breites Spektrum umfassten und auch einige den Wunsch nach einer selbstständigen Tätigkeit äußerten.
Text und Bild wurden zur Verfügung gestellt von Dr. Bianca Wildfeuer, Abgeordnetenbüro MdL Dr. Stefan Ebner